Am 17.6. wurde vor 300 Jahren die Stadt Karlsruhe gegründet. Karlsruhe ist eine der bekanntesten geomantischen Planstädte. Charakteristisch ist der sogenannte „Karlsruher Fächer“, der in der Bebauung sichtbar wird. Beim genauen Hinsehen entpuppt sich der „Fächer“, der manchmal wegen der starken Beteiligung von Freimaurern an der Entstehung der Stadt auch als Zirkel gedeutet wird, jedoch als voller Kreis.
Im Zentrum des Kreises steht das Karlsruher Schloss, genauer gesagt der Schlossturm, der somit einen typischen Omphalos darstellt. Charakteristisch für den ursprünglichen Stadtplan sind die 32 ringsum vom Turm in die Parkanlagen und den Hardtwald der Oberrheinebene ausstrahlenden Straßen.
Der Legende nach hatte Markgraf Karl-Wilhelm, dessen „Grabpyramide“ im mittleren Straßenstrahl steht, bei einer Jagd während einer Rast einen Traum:
„Ihm träumt, der Gattin Fächer
Glänzt aus dem Gras heraus:
Es wachsen aus ihm Dächer,
Es wächst manch` schönes Haus;
Sieh, aus dem sand`gen Boden
Ein stolzes Schloss ersteigt,
zu dem der Himmelsboten
Heerschar herab sich neigt.-„
Der Standort des Karlsruher Schlossturms wird damit nicht nur als „heilige Mitte“ der Stadt, sondern zudem als Ort einer „Himmelsleiter“ mythologisch gefasst, an der die Engel auf und nieder steigen. Die Jagd, während der Margraf Karl-Wilhelm seinen Traum träumte, ist geomantisch gedeutet eine typische Metapher, ein Symbol, für eine Queste, eine innere Suche.
Zur 300-Jahr-Feier gibt es in Karlsruhe den Festivalsommer (Flyer)
Bild © Angerdan/Wikipedia
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