Dagda, ist ein mächtiger Gott der keltischen Mythologie. Nach Nuada und Lugh war er der Anführer der Túatha Dé Danann, die wir als „Volk der (Göttin) Dana“ übersetzen können. Dagda kommt damit aus einer letztlich noch stark matrifokal ausgerichteten Kultur. Der Name des Gottes Dagda bedeutet soviel wie „der gute Gott“ (wir erkennen hierin schon das später christliche „Liebe Gott“) und lässt sich letztlich bis ins 3. vorchristliche Jahrtausend in Mesopotamien zurück belegen, wo er als „Dagan“ verehrt wurde. Sein wohl bekanntestes Artefakt ist der Kessel des Dagda.
Der Kessel des Dagda ist ein Kessel, gefüllt mit den köstlichsten Speisen, der niemals leer wurde. Er stillte den Hunger jedes Menschen, der daraus aß. Verwundete Krieger wurden darin geheilt und verjüngt. Unschwer erkennen wir hierin Attribute, die auch dem Heiligen Gral nachgesagt wurden (Bezug hier ist vornehmlich die Gralsmythologie nach Wolfram von Eschenbach). So kann der Fischerkönig auf der Gralsburg Munsalwäsche nicht sterben, weil er jeden Tag den Gral gezeigt bekommt. Wenn der heilige Gral im Saal der Gralsritter herumgetragen wird, füllen sich die Tische mit den köstlichsten Speisen. Der Bezug des Grals zum Kessel des Dagda könnte nicht offensichtlicher sein! (genau genommen tritt der Gral bei Wolfram von Eschenbach mit drei anderen Objekten auf: Der Lanze, dem Schwert und dem Stein. Auch diese drei Objekte sind heilige Artefakte der Túatha Dé Danann).
Zudem erkennen wir auch im gefundenen Kessel von Gundestrup deutliche Bezüge zum Kessel des Dagda: Während die eine Seite eine Darstellung des Gottes Cernunnos ziert, können wir auf der anderen Seite sehen, wie alte, müde und verletzte Krieger in den Kessel eintauchen und daraus verjüngt und geheilt hervorgehen. Damit stellt sich der Kessel des Dagda auch (wie der Gral) als mit dem „Jungbrunnen“ verwandt dar.
Nach diesen kam die Königin.
Ein Glanz von ihrem Antlitz schien,
Sie wähnten all es wolle tagen.
Ein Kleid sah man die Jungfrau tragen
Von Pfellel aus der Arabie.
Auf grünem Kissen von Achmardi
Trug sie des Paradieses Fülle
So den Kern wie die Hülle.
Das war ein Ding, das hieß der Gral,
Irdschen Segens vollster Strahl.
Der Gral zeigt sich somit als ein Gefäß der Erde selbst. Um die Symbolik noch offensichtlicher darzustellen, ist ein Kind der Verbindung von Dagda und Boann die Göttin Brigid, Göttin des Lichtes, der Inspiration sowie Heilkunst und selbst in Personalidentität mit der Großen Göttin.
So können wir den Kessel des Dagda aus der inselkeltischen Mythologie getrost als einen Vorläufer des heiligen Grals identifizieren. Beide sind aufs innigste mit dem göttlich-weiblichen Aspekt verbunden und daher Teil der Erde selbst.
19.-22.12.2024 Odilia & die Wintersonnwende: Kosmischer Impuls, Kessel der Göttin und der Gral
Titelbild: Dagda mit Kessel, shutterstock AI Generator.
Kessel von Gundestrup (Ausschnitt)
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