Runen stellen eine grafische Schriftsymbolik dar, die unsere kulturellen Wurzeln in Mittel- und Nordeuropa nutzt und unmittelbar als rituelle Symbolik einsetzbar ist.
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Die
Rune OTHILA (auch OTHALA oder gelegentlich ODAL) meint Besitz. Es ist
der ererbte, also von den Ahnen herrührende Besitz und – im
Gegensatz zu FEHU – unbeweglich, also Haus und Hof. Mit der Rune
OTHILA stehen wir in der Pflicht unserer Ahnen. Sie haben diese
Lebensgrundlage einst erarbeitet und geben und unser Zuhause. OTHILA
ist das Land der Ahnen, das Erbe, unsere Heimat. Die
etymologische Nähe von OTHILA zu ODAL (= Adel) ist naheliegend, ist
doch auch dieser Titel von den Ahnen errungen und vererbt. In der Heraldik ist die OTHILA-Rune relativ häufig vertreten, verweist sie
doch eben auf die Ahnenlinie und verkörpert sozusagen das Land.
In
mancher Reihung des älteren FUTHARK stellt die Rune OTHILA die
letzte Rune des Runenalphabets dar.
Man könnte die OTHILA Rune als eine Binderune sehen, die aus den Runen INGWAZ und GEBO entstanden ist und damit einerseits „fruchtbares, bebautes Land“ und ein „Geschenk“ meint, es ist das von unseren Ahnen geschenkte Land. In diesem Sinne enthält OTHILA die beiden Ableitungen von INGWAZ und GEBO: Das eigene Grundstück eingebunden in die vier Richtungen der Welt. OTHILA weist uns damit darauf hin, dass unser Besitz stets eingebunden ist in ein größeres Gefüge: in die Natur, in die Pflichten und Regeln der Erde gegenüber, in der Respekt zu unseren Ahnen und mit der Verpflichtung verbunden, die Fruchtbarkeit des Landes zu erhalten.
Die Rune OTHILA kann dazu genutzt werden, sich einen Ort, ein Grundstück, zu Eigen zu machen (mit den damit verbundenen Pflichten). Sie schafft eine Verbindung zwischen dem Land und den Menschen, die auf ihm Leben.
>> Lerne die Magie der Runen 10.-17.11.2023
Titelbild © Stefan Brönnle (Vorlage Runenkreis OlgaBegak/shutterstock, Rune: krupenikova.olga/Shutterstock)
Rune OTHILA © GoodStudios/shutterstock
Wappen von Klein Oschersleben gemeinfrei
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