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Gaia-Traumprojekt – Teil 1: Gott erträumt die Welt

24. Feb. 2023 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Erdenhüter, Symbole, Wahrnehmung, Bewusstsein, Wandelzeit, Gaia, Gaia-Traumprojekt | 0 Kommentare

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In vielen Mythen und Legenden sprechen die Götter in Träumen zu den Menschen. Ob es nun Asklepios ist, der an seinen heiligen Stätten dem Träumenden den Heilungsweg im Traume schickt, oder Gott Jahwe, der die Menschen in Träumen kontaktiert wie im Buch Hiob beschrieben: „Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Menschen fällt, wenn sie schlafen auf dem Bett, da öffnet er das Ohr der Menschen und schreckt sie auf und warnt sie, damit er den Menschen von seinem Vorhaben abwende und von ihm die Hoffart tilge und bewahre seine Seele vor dem Verderben und sein Leben vor des Todes Geschoss.“ (Hiob 33 15-18). Doch darum soll es hier nicht gehen, vielmehr wollen wir eine ganz andere Prämisse betrachten: Gott erträumt die Welt!

Im Gleichnis vom Schmetterlingstraum in seinem Werk „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“ aus dem 4. Jahrhundert vor Christus erwacht der Philosoph Zuangzi/Dschuang Dsi nach einem Traum, in dem er träumte, er sei ein Schmetterling. Als er erwacht , weiß er nicht, ob er Dschung Dsi ist, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder ob er ein Schmetterling ist, der träumt, er sei Dschung Dsi. Inneres Traumerleben und das Bewusstsein der (scheinbar) physischen Welt sind austauschbar. Die Welt ist Traum.

Auch Plato äußert öfters, dass der Mensch im Traume lebe. Um vieles stärker noch ist dies bei Schopenhauer der Fall. In „Die Welt als Wille und Vorstellung“ spricht Schopenhauer vom „Traume des Lebens“, der in unserem Bewusstsein entsteht:

Das Daseyn der Welt hängt an einem einzigen Fädchen: und dieses ist das jedesmalige Bewußtseyn, in welchem sie dasteht. Diese Bedingung drückt ihr, trotz aller empirischen Realität, den Stämpel der bloßen Erscheinung auf; wodurch sie, wenigstens von Einer Seite, als dem Traume verwandt, ja als in die selbe Klasse mit ihm zu setzen, erkannt werden muß.“ Schopenhauer selbst verweist auf die Upanishaden des Hinduismus, in dem die Welt als Gottes Traum erscheint.

In der griechisch-antiken Mythologie sind die Oneiroi (Somnia in der römischen Mythologie) Traumgötter und die Verkörperung der Träume oder des Träumens selbst. Sie treten als Mittler zwischen den Göttern und den Menschen auf. Damit werden die Oneiroi zu einer unglaublichen Schöpferkraft. So trägt auch der Bekannteste unter ihnen den Namen Morpheus. Er ist jener „der die Form erschafft“, der Formgeber (Morph = Form) und Gestalt-Erschaffer. Der Traum bewirkt die Wirklichkeit.

Doch am stärksten ist der Traum wohl in der Ursprungskultur Australiens verankert. Die „Traumzeit“, das „Dreaming“, oder, wie es in der zentralaustralischen Sprache Pitjantjatjara genannt wird tjukurrpa, ist eigentlich eben gerade keine Zeit. Es ist ein Zustand. Und in diesem Zustand des Träumens erschufen die Ahnengeister Tiere, Pflanzen, Felsen, Flüsse, Berge und andere Formen des Landes: Der Traum als Schöpferkraft. Tjukurrpa bedeutet wörtlich auch ‚das Gesetz sehen und verstehen‘. Es ist also die unserer Welt zugrunde liegende Ordnung. Die Ahnen verschwanden am „Ende des Träumens“ auch nicht wieder, vielmehr träumen sie fort und sind so an den heiligen Orten verankert, oder anders: Die heiligen Orte, die unsere physische Existenz mit tjukurrpa verbinden, sind Materie gewordene Träume.
Ein zentrales Wesen dieser „Traum-(nicht)-Zeit“ ist die Regenbogenschlange. Sie stellt eine Verschmelzung von Geist und Materie dar. In ihr wird der Traum Stoff. Die Schlange – darauf verweisen viele unserer Beiträge – ist das Symbol des Bewusstseins und letztlich Gaia, die Erde, selbst. Wenn wir so wollen, erträumen wir Menschen mit und für Gaia gemeinsam die Welt und dieser Traum tritt in eine neue Phase, ein neues Traumbild, wenn man so möchte.

Forscher der Yale Universität haben herausgefunden, dass zumindest Säugetiere sich die Welt schon vor ihrer Geburt erträumen. Gerade geborene junge Mäuse, die die Augen noch nicht geöffnet hatten, „sahen“ ihre Umwelt. Ihre Netzhaut verhielt sich Messungen zufolge so, als würde sich die Maus in ihrer Umwelt fortbewegen. Und dies ist auch bei menschlichen Emryos so! Der Mensch träumt die Welt, obwohl er sie physisch (scheinbar) noch gar nicht kennt!

Träume sind ein aktiver Prozess der Wirklichkeitsgestaltung. Dem soll nun im Gaia-Traumprojekt Rechnung getragen werden. Gaia ruft uns auf, in einem gemeinsamen schöpferischen Prozess, die Welt neu zu erträumen. Wie dies geschieht und wie das Gaia-Traumprojekt genau aussieht, erfahrt Ihr in der Fortsetzung vom Gaia Traumprojekt!





Bild © houchi/shutterstock



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