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Religion und Wissenschaft – Wege zwischen Vidya und Avidya

12. Dez. 2021 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Schamanismus, Ökophilosophie, Spiritualität, Wandelzeit | 1 Kommentare

Weihwasserbecken und Desinfektionsspender

Es gab eine Zeit, da schienen Religion und Wissenschaft zwei diametral entgegengesetzte Enden des Wirklichkeitsspektrums einzunehmen. Religion – so die Annahme – beruhe auf Glauben und Wissenschaft auf überprüfbaren Erkenntnissen. Diese Zeit scheint vorbei. Religion und Wissenschaft haben sich einander angenähert, sodass sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen.

Wenn zunehmend mit allen wissenschaftlichen Grundsätzen gebrochen wird – unendliche Addition von Fallzahlen, ohne sie in Beziehung zu Testzahlen zu setzen; Nutzung nie standardisierter Testverfahren; Außerachtlassen von Kontrollgruppen...um nur einige Beispiele zu nennen – hat die Wissenschaft sich selbst ihres Fundamentes beraubt, auf dem sie einst stand.

Zu den Eigenschaften der Wissenschaft gehörte einst der Zweifel. Zu zweifeln war geradezu ein Grundparadigma der Wissenschaft und durch wechselseitigen Zweifel an Aussagen trieb sie sich selbst in immer höhere Gefilde der Erkenntnis. Dem setzte u.a. Prof. Dr. Lothar Heinz Wieler, der Chef des Robert Koch Instituts im Juli 2020 ein Ende als er auf der Pressekonferenz verkündete: „[Diese Regeln] dürfen überhaupt nie hinterfragt werden. (…) [Die Grundregel] dürfte und sollte niemand mehr in Frage stellen. Das sollten wir einfach so tun“ Solche Sätze sind der Tod der Wissenschaft (ebenso wie der Demokratie). Ohne das Infragestellen wird die Naturwissenschaft zur Religion in der Hand von Hohenpriestern, die verkünden, was richtig und falsch ist. Oder wie der FDP-Kreistagsabgeordnete Ramin Peymani es ausdrückte:

Wer Kritiker als Leugner bezeichnet,
will Sachfragen zu Glaubensfragen machen,
um Widerspruch zur Ketzerei erklären zu können“.

Hier befinden wir uns heute. Und wenn wir sehen, dass die Desinfektionsmittelspender in Kirchen und Häusern das Weihwasserbecken ersetzen, dann ist dies das symbolisch-rituelle Zeichen dafür.

Doch was bedeutet dies im Umkehrschluss? Wird die Religion nun quasi zum Erfahrungswissen? Wird die Spiritualität zur Geisteswissenschaft? Ich meine, davon sind wir noch weit entfernt. Doch die suizidalen Handlungen der Wissenschaft – in diesem Falle der Medizin -, lassen das Bauchwissen, die innere Herzensentscheidung doch erstarken: Irgendetwas kann da nicht richtig sein, irgendetwas ist grundlegend falsch! So können, ja, dürfen wir mehr und mehr auch innere Wahrnehmungen, spirituelles Erfahrungswissen und Herzenserfahrungen zum Kompass unserer Handlungen machen. Ja, wir sind dazu geradezu aufgerufen. Wenn die Wissenschaft sich selbst auf dem Markt der Ökonomie und monetären wie politischen Verwertbarkeiten verkauft, stirbt sie sich quasi hinein in die tote Materie. Der Mensch wird dann zum – wie Jochen Kirchhoff es nannte – „Megatechnischen Pharao“.

Durch diesen Suizid stellt die Wissenschaft jeden einzelnen von uns vor die Entscheidung, welchem inneren Kompass er oder sie nun folgen möchte. Für mich persönlich ist die Entscheidung klar: Es kann nur der Weg der unmittelbaren Erfahrbarkeit sein, das Abwägen und Hineinspüren in jede Entscheidung und ein Lebenssinn, der sich abkoppelt von nicht mehr wissenschaftlichen Wissenschaftsautoritäten. Diese Schwelle kann zu einer Schlüsselerfahrung werden, die den Menschen wieder seinen Weg zum Adam Kadmon, zum spirituellen Weltenmenschen, einschlagen lässt und den Weg der rein materialistischen Medizin und Wissenschaft, die den Menschen als Maschine erdenkt, verlassen lässt. Ob wir dies tun, liegt freilich an uns selbst.

Auch hier müssen wir ermahnt sein, denn dieser andere Weg bedeutet eben auch, nicht willfährig spirituellen (oder scheinspirituellen) Führungspersönlichkeiten zu folgen. Es bedeutet, auch hier letztlich auf sich selbst gestellt zu sein. Es scheint – zumindest zu Beginn – ein einsamer Weg zu sein, bis sich die Erkenntnis Bahn bricht, dass wir natürlich als soziale Wesen unser Erfahrungswissen miteinander teilen und damit vergleichen müssen. Es ist nicht der Weg, Weniger, denen viele folgen, sondern der Weg Vieler, die ihren Weg – oder ihre Wege – miteinander abgleichen. Es ist der Weg, den der Schamanismus seit undenklichen Zeiten geht und den die Geomantie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begonnen hat zu gehen: Innere Erfahrungen, spirtituelle Erlebnisse und Wahrnehmungen stehen der äußerlich materiellen Erkenntnis mindestens gleichwertig gegenüber – insofern sie nicht vereinsamt für sich den absoluten Wahrheitsanspruch tragen, sondern mit den Erfahrungen anderer abgeglichen werden. Die indische Philosophie nennt diesen Weg das Vidya (Wissen, spirituelle Erkentnis), während die aktuelle Wissenschaft trotz Gleichklang den Weg des Avidya (wörtlich „Unwissen“) geht. Nie wurde dies so offensichtlich wie heute. Und diese Offensichtlichkeit ist die Chance für die Menschheit einen anderen Weg zu finden.



Bild © Stefan Brönnle


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Kommentare

Dieter SölchDieter Sölch

Sehr geehrte Sibylle Krähenbühl, sehr geehrter Stefan Brönnle,
wie wahr und gleichzeitig ernüchternd ist diese Erkenntnis. Ja, es gibt keine "roten Linien" mehr für die Politik und den wissenschaftlichen und medialen Mainstream. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind auch keine Grundsätze der Politik mehr. Versprechungen werden wie selbstverständlich nicht eingehalten. Aber auch tröstlich, dass man mit seiner Verwunderung und seinem Entsetzen nicht allein steht. Sehr wünsche ich mir ein Miteinander, das getragen von beiden Seiten, wieder in eine offene Diskussion führt und für das gemeinsame Ergebnis für Alle freudig lebbar ist. Herzlichen Dank für Ihre wichtige Arbeit und Ihre wunderbaren Angebote.
Herzlichst Dieter Sölch

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