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Wenn Christen Drachen heilen

23. Jan. 2021 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Mythen, Symbole, Heilige, Drachen, Wandelzeit | 0 Kommentare

Links: Heiliger Simeon Stylites auf Säule mit Schlange. Rechts: Heilige Margarethe

Wir kennen den Drachen in der christlichen Symbolik überwiegend - vereinfacht ausgedrückt - als ein Symbol des Bösen. Der Drachen/Teufel wird vom heiligen Georg, Beatus, Michael u.a.m. bezwungen und getötet. Diese Grunddeutung sitzt so tief, dass viele Symbolinterpretationen kaum darüber hinausblicken.

Dennoch gibt es auch völlig gegensätzliche Drachendarstellungen im Christentum.

Der Heilige Simeon Stylites der Jüngere lebte im 6. Jahrhundert. Im Jahre 547 soll Simeon (oder auch Symeon) den Berg der Wunder bestiegen haben und ließ sich am Ort des heutigen Klosters auf einer sehr hohen Säule nieder. Im Säulenheiligen, der auf einer hohen Säule lebt (Simeons Säule wird mit über 80 Fuß Höhe [fast 30 Meter] beschrieben), scheint das Symbol der Weltensäule hindurch. Die Weltensäule - im Germanischen Irminsul - ist (dem Weltenbaum symbolisch verwandt) eine Verbindung von Himmel und Erde. Indem sich der Heilige auf der Säule niederlässt und gleichsam auf ihr lebt, fristet er seine Existenz in der Oberen Welt, in der Krone des Weltenbaums. Simeon Stylites, der nun ebenso lebte, soll nur sehr selten herabgestiegen sein. Und einmal tat er es, um einen Drachen zu heilen!

„In dieser Zeit wohnte ein außerordentlich großer Drache in der Nähe von [St. Simon Stylites] in nördlichen Teilen, wo kein Gras wuchs; und ein Stock blieb in seinem rechten Auge stecken. Und siehe, dieser blinde Drache kam und näherte sich der kleinen Wohnung, in der der Mann Gottes wohnte, und schleppte sich mit sich; er lag mit gesenktem Kopf da und sein Körper war in einem Ring um sich zusammengerollt, als würde er um einen Gefallen bitten. Als der selige Simeon dies sah, entfernte er sofort einen ellenlangen Stock aus seinem Auge. Und als sie das sahen, verherrlichten alle Gott und flohen dennoch voller Ehrfurcht davor. Aber das Tier rollte sich um sich selbst zusammen und blieb an einem Ort unbeweglich, bis alle Menschen vorbeigekommen waren. Dann stand er auf, verehrte fast zwei Stunden lang die Klostertür und ging dann zurück in seine Höhle; und es tat niemandem weh. "
[Vita S. Simeon Stylites (PL 73, 330, 7-24)]

Kein wilder Kampf beschreibt das Verhältnis von Drachen und Mensch hier, sondern die liebevolle, heilende Zuwendung des Menschen an das Urkraftsymbol der Erde. Im Abbild erscheint der Drache als Schlange, die sich um die Säule windet wie die Schlange am Äskulapstab: Symbol der Heilung!

Auch andere Orte kennen noch ein solches Verhältnis: In Poitiers (Frankreich) gibt es zwar die Legende eines Drachenkampfs, allerdings verehrt das Volk hier vielmehr den Drachen als den tötenden Ritter. Der Drache wird als " la bonne sainte vermine" (Das gute, heilige Ungetüm) verehrt. Rudiment einer liebevollen Zuwendung zu den Erdkräften wie sie in vorchristlicher Zeit herrschte.

Auf Abbildungen der Heiligen Margarethe sind wir bereits in einem vorherigen Beitrag (Freie Drachen) eingegangen. In Obersaxen im Kanton Graubünden/Schweiz erscheint auf einem gotischen Flügelaltar die Heilige Margarethe wiederum mit dem Drachen im Arm. Eine Darstellung, die eher durch ihre liebevolle Zuwendung als einen unterstellten Drachenkampf besticht.
Im umgekehrten Verhältnis wurde die Heilige Eudoxia von einem Drachen beschützt, der sie gegen ihre Verfolger verteidigte.

Wir erleben, dass bis ins Christentum hinein eine positive Beziehung von Mensch und Drache erhalten geblieben ist. Es ist Zeit sich daran zu erinnern!

#FreeDragon

Bild: Heiliger Simeon Stylites auf Säule mit Schlange. Tangopaso/wikipedia. gemeinfrei
Bild Heilige Margarethe Obersaxen © Sibylle Krähenbühl

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