Märchen sind Mythen mit einer tiefen Symbolik. Sie greifen zurück auf kulturelle seelische Erfahrungsschätze. Viele dieser Seelenerfahrungen reichen dabei weit in die grundlegende Beziehung von Erde und Mensch hinein. In dieser Reihe wollen wir dem geomantischen Gehalt einiger Märchen nachspüren.
Wer das Märchen nicht kennt und noch einmal lesen möchte, findet es hier:
Die Haselrute
Das Märchen Die Haselrute gehört mit zu den Pflanzenmythen. In der nur wenige Zeilen umfassenden Geschichte wird der Geist der Pflanze beschrieben und gleichzeitig eine christlich gefärbte Erklärung geliefert, warum die auch als "Hexenstrauch" bekannte Pflanze, die in den Brauchtürmern aufs Engste mit Fruchtbarkreisriten verbunden ist, im christlichen Brauchtum Anwendung finden "darf".
Als die Gottesmutter in den Wald geht, um Erdbeeren zu sammeln (die ebenso als ein altes Sexualsymbol dienten), scheucht sie eine Schlange auf: "Draußen im Wald fand sie einen Platz mit den schönsten Erdbeeren, als sie sich aber herabbückt, um eine zu brechen, so springt aus dem Gras eine Natter in die Höhe. Sie erschrickt, läßt die Beere stehen und eilt hinweg. Die Natter schießt ihr nach, aber die Mutter Gottes, das könnt ihr denken, weiß guten Rat, sie versteckt sich hinter eine Haselstaude und bleibt da stehen, bis die Natter sich wieder verkrochen hat."
Der Ort an dem der Haselnußstrauch steht, wird geprägt von der Schlangenkraft! Die Schlange ist ein Symbol der Erdkraft und des Erdbewusstseins. Das Märchen zeigt uns damit, dass dies ein besonderer, ein heiliger Ort ist. Freilich wurde die Schlange im Christentum zu einem Symbol des Bösen, doch die Wurzeln des Märchens reichen tiefer, so dass wir über die Symbolik doch noch in die mythologische Vergangenheit blicken können.
Die Hasel ist also Schutz gebend für das Göttlich-Weibliche! "Wie die Haselstaude diesmal mein Schutz gewesen ist, so soll sie es auch in Zukunft andern Menschen sein." Wir erkennen die Verbindung Urmutter-Schlange-Hasel-Schutz.
"Darum ist seit den ältesten Zeiten ein grüner Haselzweig gegen Nattern, Schlangen, und was sonst auf der Erde kriecht, der sicherste Schutz." Die Hasel lieferte das Material für Zauberstäbe und Wünschelruten. Durch diesen Mythos erhält der Brauch "christlichen Segen".
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