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Mitwirkung in Ritualen

20. Feb. 2020 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Rituale, Schamanismus, Ethik | 1 Kommentare

Gruppe tanzt um Feuer

Wie wir an dieser Stelle schon mehrfach geschrieben haben und immer wieder bemerken müssen, herrscht in der breiten Masse leider nur ein sehr geringes Verständnis für den Aufbau, die Prozess- und die Wirkweise von Ritualen. Daher möchte ich an dieser Stelle einmal - zu nächst recht provokativ erscheinende - Thesen zu Ritualabläufen formulieren und erklären. Ich hoffe damit das Verständnis für Rituale weiter zu verbreiten und zu vertiefen. Egal wie das Ritual im Einzelnen aufgebaut ist und welche Symbole, Gesten und Handlungen es nutzt, bestimmte Grundprinzipien gelten für jedes Ritual:

Sei dabei oder nicht

Die Beteiligung an einem Ritual ist eine Schwelle. Entscheide Dich VOR dem Ritual, ob Du dabei sein willst oder nicht. Es ist für mich Pflicht und Aufgabe des Ritualleiters oder der -leiterin vor dem Ritual die TeilnehmerInnen über den Zweck und den grundlegenden Ritualablauf aufzuklären. Wenn dies geschehen ist, kannst Du Dich entscheiden, Dich am Ritual zu beteiligen - oder es nicht zu tun. Die Entscheidung für die Ritualteilnahme impliziert automatisch alle weiteren Regeln. Wenn es für Dich notwendig ist, frage den Ritualleiter vor dem Ritual über bestimmte Abläufe und Ziele. Während des Rituals kommst Du damit zu spät. Werde Dir also stets vor dem Ritual - wie gering es Dir auch erscheinen mag - bewusst, ob Du der Ritualleitung vertraust und ob Du die Ziele und den Ablauf des Rituals mittragen kannst. Ein Aussteigen während eines laufenden Rituals hinterlässt in der Gemeinschaft stets eine energetische Lücke und kann unter Umständen auch für Dich unangenehme Konsequenzen haben, weil Prozesse nicht zum Abschluss gebracht wurden und Du möglicherweise energetisch geöffnet den geschützten Raum verlässt.

Es gibt kein Versuchen

"Ich versuchs mal" ist eine Halbherzigkeit. Es raubt dem Ritual für Dich, ja für die ganze Gemeinschaft, die Kraft, die durch andere ausgeglichen werden muss. Wenn Du Dich zur Teilnahme an einem Ritual entschieden hast, solltest Du mit ganzem Herzen und ganzer Kraft dabei sein. "Ich versuchs mal" lässt Dir Schlupflöcher für den Misserfolg, den Du dann prima auf irgendwelche äußeren Ereignisse oder Personen schieben kannst. Im Ritual gibt es kein Versuchen. Tu es oder tu es nicht. Da Du Dich (siehe erster Punkt) für das Ritual entschieden hast, gibt es eigentlich nur noch: "Ich tue es!"

Das Wort des Ritualleiters ist Gesetz

Die Ritualleiterin oder der Ritualleiter hat aus seiner Erfahrung heraus das Ritual zusammengestellt. Daher ist es wichtig, den Anweisungen mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören und sie zu befolgen. Eine Abweichung vom Ritualablauf kann bestenfalls dazu führen, dass es für Dich an Kraft verliert, im schlimmsten, dass Du in irgendeiner Form Schaden nimmst. Das kann (je nach Ritual) von Unwohlsein bis zu körperlichen Verletzungen (z.B. bei einem Feuerlauf) gehen. Für mich sind anfängliche Fragen (siehe Punkt 1) völlig in Ordnung. Nach der Entscheidung aber ist das Wort der Ritualleitung "Göttliches Gesetz". Wenn man als Leiter hier anfängt, das Für und Wider von Entscheidungen und Abläufen zu erklären, so verliert das Ritual an Kraft und zerfasert sich. Die Energie wird in reine Verstandesprozesse geleitet. Wenn Du so handelst und während des laufenden Rituals anfängst nach dem "Warum" zu fragen oder Anweisungen zu hinterfragen, so stellt dies im Grunde für die ganze Gruppe einen energetischen Missbrauch dar, da die Kraft geraubt und umgeleitet wird (siehe unten).

Ein Ritual ist keine Demokratie

Dies ist eigentlich nur noch eine Vertiefung der vorausgegangenen Regel. Natürlich können Rituale in Kleingruppen gemeinsam gestaltet werden. Sie können auch so aufgebaut sein, dass individuelle Freiräume zur Ausübung bestehen ("Gehe in den Wald und finde DEINEN persönlichen Kraftgegenstand, DEIN Symbol des Dankes" usw.), oder auch spontane mögliche Abänderungen zulassen, aber diese Möglichkeit ist dann bereits fester Bestandteil des Ritualgesamtrahmens. Besteht diese Möglichkeit nicht, diskutiert man sie nicht!


Jede eigenmächtige Änderung stellt einen Missbrauch dar

Du magst es gut meinen, es kann bewusst oder unbewusst geschehen, aber jede eigenmächtige Abänderung des Rituals kann einen groben Missbrauch darstellen. Es erscheint Dir vielleicht ethisch zu sein, die Änderung vorzunehmen, aber jede Änderung nutzt die aufgebaute Gesamtenergie der Gruppe und nutzt diese für eigene Ziele - und das ist Missbrauch! Wenn z.B. die simple Anweisung besteht, eine Kerze für die Heilung eines bestimmten Menschen zu entzünden und Du entzündest Deine Kerze auch für die Heilung einer anderen Person, dann mag die Absicht an sich ethisch vollkommen in Ordnung sein, doch dies - obgleich Du Dich für DIESES Ritual entschieden hast - so zu zelebrieren, leitet die beabsichtigte Energie um. Die Teilnehmenden werden ausgenutzt für Zwecke, die Dir gerade passend erscheinen. So gut gemeint dies von Dir auch ist - es ist Missbrauch. Kläre also im Vorfeld ab, ob ein solches Handeln o.k. ist.

Mit einer Störung oder gar Zerstörung eines Rituals öffnest Du anderen Kräften die Tore

Egal wie Du ein Ritual störst - durch plötzliches Infragestellen von Anweisungen, durch ein Umleiten der Kraft in den Verstand oder das Zuleiten auf andere Ziele, oder gar durch die lautstarke Störung des rituellen Rahmens - das Ritual kann im schlimmsten Falle unvollendet bleiben. Ein unvollendetes Ritual ist wie ein Körper ohne Haut, wie ein Baum ohne Borke, der schutzlos allen Bakterien und Viren, der Wind und Wetter, also der Kraft der Elemente, ausgesetzt ist. Andere Kräfte können das bis dahin gesammelte Potenzial nutzen.
Bemerkt der Ritualleiter, dass ein Ritual aus welchen Gründen auch immer in die falsche Richtung läuft, sollte er oder sie eine Form finden das Ritual zu einem vorzeitigen Abschluss zu führen. Als Teilnehmer kann und darf ein gemeinschaftliches Ritual nur unter den dringlichsten Gründen gestört werden (z.B. Gefahr für Leib und Leben eines der Teilnehmenden, oder plötzliche dringlichste ethische Bedenken, die vorher nicht ersichtlich waren). Auch dann muss man die Folgen der Störung tragen und dafür einstehen.

Rituale anderer verdienen Achtung uns Respekt

Aus diesen Gründen verdienen auch die Rituale anderer Achtung und Respekt. Gerade wenn man nicht involviert ist, die Zielsetzung nicht kennt und über die genutzten Symbole nicht Bescheid weiß, kann es sehr schnell zu Missverständnissen kommen (z.B. die Verwechslung des "Gehörnten" mit dem "Teufel" u.a.). Handlungen können vollständig anders bei Dir ankommen, als sie im Ritual gemeint und eingebunden sind. Halte Dich daher, insbesondere wenn Du zufällig in ein Ritual (z.B. in der Natur) "hineingerätst", zurück und störe den Ablauf nicht. Du kannst, wenn es Dir wichtig ist, im Anschluss die Ritualleitung fragen, was es mit dem Ritual auf sich hatte. Egal ob Du die zelebrierende Gemeinschaft magst oder nicht, ob sie also Christen, Schamanen, Wicca, oder was auch immer sind, es gilt auch hier, was oben gesagt wurde.
Ein Einschreiten und Unterbrechen aus ethischen Motiven musst Du immer aus Deinem Herzen heraus entscheiden - doch bewahrt Dich das nicht vor Konsequenzen. Wundere Dich also nicht, wenn die Ritualleitung energisch reagiert (Dich ignoriert, Dich des Raumes oder Platzes verweist, o.ä.)!

All dies mag in vielen Fällen nicht so heiß gegessen wie gekocht werden, schließlich kommt es immer auf das Ritual an, das da gerade zelebriert wird. Natürlich solltest Du immer der Ethik Deines Herzens folgen, aber vielleicht helfen Dir diese Regeln, Fehler zu vermeiden. Vereinfacht gibt es drei Regeln:

  • Sei zurückhaltend, achtsam und respektvoll
  • Folge der Ethik Deines Herzens
  • Ändere die erste Regel ausschließlich, wenn es die zweite gebietet.

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