Eng mit den Raunächten verbunden sind die Kalikanzari, koboldartige Gestalten, die zur Wintersonnwende an die Erdoberfläche kommen. Zwei Wochen lang bringen sie den Menschen Ärger. Sie dringen in die Häuser ein, fressen die Weihnachtskekse, zermatschen das übrige Essen, verunreinigen Wasser, Milch und Wein und verwüsten die Häuser. Der aus Griechenland stammende Mythos zeigt interessanterweise Parallelitäten zu Mittel- und Nordeuropäischen Mythen, in denen der Weltenbaum im Zentrum der Betrachtungen steht.
Wie der Drache Nidhögr in den germanischen Mythen an den Wurzeln des Weltenbaumes nagt, so ist die eigentliche Gefahr der Kalikanzari nicht der Schabernack, den sie den Menschen spielen. Vielmehr sägen sie in der Unterwelt am Weltenbaum. Fällt dieser, so geht es auch mit der Erde zu Ende.
Deshalb werden zur Wintersonnwende heilige Feuer entzündet. Sie lodern zwölf Nächte lang und halten so die Kalikanzari fern. Im heute christianisierten Mythos versuchten die Kalikanzari das ganze Jahr den Weltenbaum zu Fall zu bringen. Kurz bevor sie ihr Werk vollbracht hatten, wurde Christus geboren.
Darum wird heute im griechischen Brauchtum über das Jahr der schönste und beste Holzscheit aufbewahrt. In der Heiligen Nacht wird dieser dem Feuer übergeben, um so dem „Weihnachtsfeuer" besondere Nahrung zu geben.
Wir erkennen in diesem griechischen Mythos den Weltenbaum wieder, die Untere Welt mit ihren Geistern, die zur Wintersonnwende – der längsten Nacht – zu den Menschen kommen. Durch die Raunächte hindurch brennen die heiligen Feuer um den Weltenbaum zu schützen.
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Bild © Stefan Brönnle (Vorlage gemeinfrei ΟΕΔΒ 1961 - Αναγνωστικό 4ης Δημοτικού/wikipedia)
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