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Der (Advents-)Kranz

01. Dez. 2018 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Symbole, Brauchtum, Rituale | 0 Kommentare

Adventskranz

Der Adventskranz wie wir ihn heute kennen ist ein relativ neuer Brauch, so dass auch noch genau belegbar ist, wann er das erste mal auftrat: 1839 hat der protestantische Theologe Johann Hinrich Wichern aus einem Wagenrad den ersten Adventskranz gebaut, den 4 große weiße Kerzen und 20 kleine rote Kerzen schmückten. 1925 wurde der erste Adventskranz in einer katholischen Kirche aufgehängt.

Nichtsdestotrotz ist der Brauch des Kranzes sehr alt. Schon im alten Ägypten ist der Beruf des Kränzewinders belegt. Der Kranz galt als Symbol der ewigen Wiederkehr der Sonne und war somit dem Sonnengott Re geweiht.
Bei den antiken Griechen und Römern war ebenfalls die Unendlichkeit des Kreises das zugrundeliegende Symbol des Kranzes. Für die Griechen symbolisierte er damit Unsterblichkeit und war Teil des Totenkultes. Aber auch als Symbol der Unsterblichkeit eines Namens wurde der Kranz aus Lorbeerzweigen geflochten bereits den Siegern der Olympischen Spielen überreicht, ganz ähnlich auch bei den Pythischen Spielen in Delphi. Ebenfalls als Ehrenbezeugung erhielt derjenige, der einen römischen Bürger aus Lebensgefahr rettete, einen aus Eichenlaub geflochtenen corona civia. Die Nachbildung dieses Ehrenkranzes, der die Unendlichkeit und damit das Fortbestehen eines Namens und somit einer Person versinnbildlichte, führte später zur metallenen Krone.

Bei den Kelten galten geflochtene Kränze als Symbol des sich unendlich wiederholenden Jahreskreises. Sie opferten an den Festtagen entsprechende Kränze: Blumenkränze zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, sommerliche Kräuterkränze zur Sommersonnwende, aus wintergrünen Zweigen geflochtene Kränze zur Wintersonnwende usw.
Im Germanischen sind Bräuche überliefert, den in einem See weiterlebenden Ahnen (See und Seele sind sprachlich verwandt) schlichte grüne Kränze zu Opfern. Auch hier steht der Kranz für die Unvergänglichkeit der Seele und ihre Wiederkehr.

Im Buddhismus gibt der Kranz die Symbolik des Rades wieder, das seinerseits für die karmischen Gesetze und die beständige Wiedergeburt symbolisch steht. Der Kranz meint hier das Eingebundensein des Menschen in den ewigen Kreislauf aus Leben und Tod.

Insofern ist der Adventskranz lediglich in seiner Verwendung und neugegebenen Symbolik ein neueres christliches Symbol, das wie jedes Symbol auf viel älteren weltweiten Bräuchen fußt.
Im Nationalsozialismus bemühte man sich darum, aus dem Adventskranz wiederum einen Sonnwendkranz oder Lichterkranz zu deuten, der mit Sonnensymbolen geschmückt wurde.

Symbole unterliegen einer beständigen Neuinterpretation dem jeweiligen Glaubensbild entsprechend. So spricht nichts dagegen, einem persönlich schal erscheinenden Bräuchen einen neuen Sinn zu geben: Die vier Kerzen können statt den vier Adventssonntagen die vier Jahreszeiten oder die vier Himmelsrichtungen symbolisieren. Der auf die Ewigkeit verweisende Kreis des Kranzes kann sowohl die Verheißung der „himmlischen Ewigkeit" durch Christus wie auch das Versprechen der sich beständig erneuernden Natur meinen. Auch das rituelle Entzünden der 4 Kerzen kann auf das Näherkommen des spirituellen Lichtes hinweisen – oder gar umgedreht werden: Jede Woche wird dann ein Licht weniger entzündet, um dem Schwinden des Lichtes beim Näherrücken der Wintersonnwende Ausdruck zu verleihen.

Bräuche leben durch die ihnen gegebene Symbolik.

Bild © Magdalena Kucova/stock.adobe.com

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