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Die zyklische und die lineare Zeit

10. Nov. 2018 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Ökophilosophie, Erde, Ethik, Philosophie | 0 Kommentare

Gesicht hinter Uhren

Wir erleben die Zukunft als etwas, was vor und die Vergangenheit als etwas, das hinter uns liegt – eine Linie. Es ist für uns heute daher vielleicht zunächst schwer, sich Zeit als einen Kreis, oder zumindest als eine Spirale statt einer Linie vorzustellen. Doch der immer wiederkehrende Lauf der Jahreszeiten gab unseren Ahnen Sicherheit, die Sicherheit, dass auf jeden Tod eine Wiederkehr folgen würde, wie auf den Winter der Frühling folgt. Feste, an festen Fixpunkten – darum auch Feste genannt – ließen den Zyklus erlebbar werden. Sie wurden durch die astronomischen Fixpunkte Sommer- und Wintersonnwende sowie die beiden Tagundnachtgleichen (Äquinoktien) im Frühjahr und Herbst definiert, die noch heute den Beginn der Jahreszeiten markieren, auch wenn klimatisch das Frühjahr lange vor dem 20. März und der Winter lange vor dem 21. beziehungsweise 22. Dezember begonnen haben. Dem Viererrad folgten bei den Kelten die Zwischenfeste Beltane, Lughnassad, Samhain und Imbolc und machten es so zum achtspeichigen Rad.

Heute ist dieses Denken in unserer Kultur nahezu verlorengegangen. Feste sind »Events«. Weihnachten heißt Konsum und Geschenke. Die wenigsten wissen wohl noch, dass die Wintersonnwende, die längste Nacht und die mythische Wiedergeburt des Lichtes da wohl irgendwie beim Datum mitbeteiligt gewesen sein mussten. Auch Sommersonnwendfeste dienen heute wohl häufig mehr dem Feuer und dem Alkohol und können, wenn der Termin ungünstig auf einen Wochentag fällt, schnell auf das folgende Wochenende verschoben werden. Doch
das wahre Ereignis – der längste Tag, das dreitägige »Stillstehen« der Sonne, das heißt, der Sonnenaufgang am selben Horizontpunkt – ist dann vorbei.

Doch die Feste (= Fixpunkte) sind nicht austauschbar! Ist es eine unzulässige Vermutung, dass die willfährige Austauschbarkeit von Festtagsdaten im Jahreslauf, der Austausch von ökologischen Lebensräumen durch die Bildung von »Ersatzbiotopen« und die Suche nach einer »Neuen Erde«, deren Ressourcen nicht verbraucht sind, auf der gleichen patriarchal-linearen Denkweise beruhen?

Wer beständig linear fortschreitet, kann seinen Müll getrost hinter sich liegen lassen, doch wer auf seinem Lebensweg wieder und wieder zyklisch an denselben Ort kommt, begegnet dort schnell seinem eigenen Müll. Die Veränderung des Denkens von der Zyklizität zur Linearität spiegelt sich in unserem Verhältnis zu Natur und Erde.

Bild © Stefan Brönnle (Vorlagen digistore24 freshfotos)

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