Andere Namen: Fleischkräutchen, Hüahlaskraut, Kölle, Pfefferkraut, Saderei, Sataran, Satrei, Schmecket, Suppenkräutchen, Weinkraut, Worstkreidch, Wurstkraut, Zaderey
Der botanische Gattungsname Satureja wird von lateinisch saturare = sättigen abgeleitet. Dies zeigt schon, dass eine der Hauptanwendungen der Pflanze in der Küche lag, wie viele der Volksnamen belegen. Schon die alten Römer nutzten es und reicherten mit dem pfeffrigen Aroma Soßen und Essig an. In Mexiko wird eine der über 40 Arten bereits seit 4000 v. Chr. kultiviert.
Eine andere Ableitung geht auf den griechischen Satyr zurück, jene wollüstigen Waldgeister, die im Gefolge des orgiastischen Weingottes Dionysos lebten. Die Römer weihten die Pflanze der ebenfalls dem Wald verbundenen Göttin Diana.
Der Artname hortensis bedeutet „zum Garten gehörend". Die Namensgebung verweist damit bereits umfassend auf den Geist der Pflanze: Sie ist Gewürz, aber auch Aphrodisiakum und begleitet den Menschen als einer der ältesten Kulturpflanzen.
Der Name „Weinkraut" zeigt, dass das Bohnenkraut auch eine starke Beziehung zum Wein, dem „Blut der Erde", hatte. Einmal mehr wird so der Bezug zum orgiastischen Dionysos hergestellt. Aber auch die Ägypter reicherten ihre Weine mit dem Kraut an, da es die Liebenden in glühende Erregung versetzen sollte.
Erst die Christianisierung brachte das Bohnenkraut auch in den Norden Europas. Benediktinermönche sollen es im 9. Jahrhundert über die Alpen gebracht haben, um es in den Klostergärten zu kultivieren. Allerdings nicht für lange, denn die aphrodisierende, den unterdrückten Sexualtrieb anregende Wirkung, die dem Bohnenkraut nachgesagt wurde, führte bald zu einem kirchlichen Verbot im Klostergarten.
Dafür nahm die Volksmagie die Pflanze gerne für die Zubereitung von Liebestränken auf. Auch in Amuletten verarbeitet, diente es für Liebes-Binde-Zauber. Im Bett hatte es daneben auch die angenehme Wirkung, Flöhe zu vertreiben. Aber nicht nur die Sexualkraft wurde gestärkt, das Bohnenkraut diente auch dazu, den Geist zu klären. In einem Beutel bei sich getragen, stärkt es den Geist und verleiht Mut. Als Tee getrunken, sollte es überdies die Hellsichtigkeit steigern. Es gehört damit zu den klassischen Hexenkräutern der Volksmagie.
Beim Ritual verräuchert, diente das Bohnenkraut dazu, die Raumatmosphäre und den Geist zu klären. Eine ganz ähnliche Wirkung hat die Blütenessenz: Sie verhilft dazu, Klarheit zu gewinnen, um selbständig durch innere Prozesse zu gehen und sich anschließend von ihnen zu lösen.
Das Bohnenkraut – Der klare Geist des Natur-Eros
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