Vermutlich ist es Euch auch schon begegnet: Ihr lauft durch den Wald oder macht eine Wanderung entlang eines Baches und da sehr ihr auf einer Lichtung, unter einem Baum oder am Bachufer ein Mandala aus Naturmaterialien.
Solche kleinen Kunstwerke sind für mich etwas ganz besonderes, denn hier ist ein Mensch den unmittelbaren Regungen seines Herzens gefolgt. Emotionen sind das, was hinausbewegt werden will, aus e/ex (hinaus) und lateinisch motus (Bewegung). Die E-Motion ist eine unmittelbare Gefühlsregung, durch die des Menschen Seele mit der Umwelt in Kontakt tritt.
Spontane Ortsmandalas zeigen sich als der schöpferische Akt eben solcher Emotionen. Dem Ort werden sie als Gabe hinterlassen, als Ehrbezeugung, oder einfach als äußerer Ausdruck des inneren Geschehens, das der Ort in uns hinterlassen hat. Sie zeugen von einer tiefen Interaktion zwischen Ort und Mensch und kommen so einer Liebeserklärung gleich.
Die spontane Kraft der Ortsmandalas ist in den meisten Kunstwerken unmittelbar spürbar. So werden Sie zu einem magischen Objekt, einem Kosmogramm, das in die Zwischenebenen des Ortes hineinwirkt, eine spirituelle Brücke zwischen Mensch und Natur.
Man braucht keine Erfahrungen in Schamanismus, Geomantie oder im Umgang mit Ritualen, der kreative Akt der Inspiration (wörtlich: Einhauchung), des Suchens der Materialien und des stillen Legens der meist kreisförmigen Formen ist eine Urkraft der Seele, die die Menschen noch in sich tragen, wenn sie sich getrauen, die Emotion nach draußen zu tragen. So schlicht die aus Tannenzapfen, Blättern und Blüten gestalteten Objekte auch sein mögen, die einfache Handlung, die den seelischen Urimpuls Form gibt, ist wahre Magie. Sie erzeugt oft ein solch hingebungsvolles Feld, dass konzeptuelle Künstler vor Neid erblassen würden.
Das Wunderbare ist, dass diese Kraft in uns allen steckt, egal welches Geschlecht wie haben und in welchem Alter wir uns befinden. Die Urkraft des Seele zu leben, ist ein Segen für Mensch und Natur!
Cornelia Kalkhoff/fotolia.com
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