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Lebendige Erfahrung der Natur

27. Dez. 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Wesen, Wahrnehmung, Landschaft | 0 Kommentare

Steingesicht

Sind erkennbare Gesichter in Bäumen und Steinen nur ein natürlicher Rohrschachtest? Sehen wir also nur, was wir sehen wollen?

Nach C.G. Jung werden Archetypen aus dem kollektiven Unbewussten nach außen projiziert und wir erkennen dann im Stein das Gesicht eines Wesens. Der Psychologe Willi Hellpach formulierte es in seinem Werk „Geopsyche“ so: „Die schlichte Vergeistigung der Natur ist also nicht auf so philosophische Folgerungen ausgerichtet, wie die, daß etwa die Erde oder ein Stein >denke<, oder daß ein Strauch ein überlegenes Wesen sei. Derlei käme dem gemeinen Manne höchst ungereimt vor. Wohl aber legt er den Naturwesen und den sie beherbergenden Gebilden die Absicht von Gut und Böse unter. Sie kommen ihm drohend, lockend, gefährlich oder hilfreich vor. Auch wo der mythisch leibhaftige Glaube, daß sie es seien, geschwunden ist, erregen gewisse Szenerien in unserem Gemüt einen Widerhall, der sie uns als >starrend<, >grausig<, >höllisch< (…) >erhaben<, >überwältigend< (….), lustig<, >sanft<, >rauh<, was immer es sei, erleben läßt." (S.188) Kurzum, der Mensch neigt dazu Ortsatmosphären zu Charakterisieren und ihnen Persona zu geben.

Denkbar ist aber auch der Ansatz, wie er in vielen Naturreligionen gesehen wird: Ein am Ort vorhandenes geistiges Wesen erschafft sich einen physischen Körper. Was hier für „aufgeklärte“ Ohren wie abergläubischer Animismus tönt, ist im Grunde jedoch nichts anderes als das, was Rupert Sheldrake schreibt: „Sie [die morphischen Felder] nehmen Gestalt an, entwickeln sich wie Organismen. Sie haben eine Geschichte und enthalten ein immanentes Gedächtnis“. In „Die Wiedergeburt der Natur“ wird Rupert Sheldrake sehr deutlich: „Den Geist eines Ortes als morphisches Feld aufzufassen, impliziert, daß bestimmte Orte in morphischer Resonanz mit ähnlichen früheren Orten stehen. Die Klasse, zu der ein Ort gehört und der die Tradition eine bestimmte Familie von Naturgeistern zuordnet, wird einen kollektiven Charakter, ein kollektives Gedächtnis besitzen.“ (S.205).

So oder so, ein Gesicht im Fels ist nicht einfach ein Gesicht. Es kommuniziert mit uns auf seelischer Ebene. Es fordert heraus zum Nachdenken, Nachfühlen, zur lebendigen Erfahrung der Natur.



Bild: © Stefan Brönnle. Steingesicht im Erratischen Block „Grossi Flue“ bei Langenthal (CH)

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