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Newgrange

27. Nov. 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Kraftort, Astronomie, Architektur, Archäologie, Sakrakarchitektur | 1 Kommentare

Der Eingang zu Newgrange. Der querliegende Stein ist von Spiralmustern übersäht

Das neolithische Bauwerk Newgrange in Irland liegt nördlich von Dublin und ist eines der bekanntesten astronomisch orientierten prähistorischen Bauwerke. Es wurde etwa in der Zeit des ersten Stonehenge und der maltesischen Tempel erbaut (3200 v.Chr) und gehört mit zu den ältesten überdachten steinernen Bauwerken der Welt.

Das Gebiet um Newgrange, das auch die Sakralbauwerke Knowth und Dowth enthält, ist unter dem Namen "Brugh na Boinne" bekannt. Dies bedeutet entweder "Palast am Boyne" (Boyne ist der nahe Fluss) oder sogar "Gebärmutter der leuchtenden Kuh". Der Sage nach lebten hier die "Herren des Lichtes". Newgrange als "Gebärmutter" zu bezeichnen ist dabei ungleich treffender. Der perfekt gestaltete runde Hügel ist elf Meter hoch, hat einen Durchmesser von 90 Metern und wird am Rand von 97 Steinen begrenzt. Das Innere des Hügels birgt einen 19 Meter langen Gang, der sehr ähnlich den Tempeln von Malta in drei Apsiden endet. Die Steine vor und innerhalb des Bauwerkes sind über und über mit Steingravuren, hauptsächlich Spiralmotiven, geschmückt.

Über dem Eingang zu diesem sakralen Bauwerk, das meist als "Ganggrab" bezeichnet wird, obgleich ein Grab nicht belegt ist, befindet sich eine gerade mal briefkastengroße Öffnung. Am Tag der Wintersonnwende fiel das Licht der aufgehenden Sonne durch diese Öffnung und durch den sich leicht windenden Gang bis ans Ende der Kammer, um dort für wenige Minuten (17 Minuten) eine Triskele, eine dreifache Spirale zu beleuchten. Neben dem Motiv des sich Ein- und Ausspiralisieren, das als Leben und Tod interpretiert werden kann, ist die Triskele, also die Dreifachspirale, auch ein Symbol der Dreifaltigkeit, die wir in den drei Göttinnen (Schwarz-Weiß-Rot) wiedererkennen. Wegen der Präzession hat sich der Winkel zwischen Bauwerk und Sonne leicht verschoben, so dass heute leider der Lichtstrahl nicht mehr ganz bis zum Ende der rückwertigen Kammer vordringt.

Das Licht der Sonne trifft zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Natur ganz zurückgezogen hat, dem Zeitpunkt der längsten Nacht und größten Dunkelheit, bis in die "Tiefen der Erde" und erweckt den Samen des Lebens neu. Newgrange ist so eine wahre "Gebärmutter des Lichts". Der Aufbau gleicht jenem der Tempel von Malta so verblüffend, dass es in der Tat schwer fällt nicht von einer "weltumspannenden einheitlichen Kultur" auszugehen.

Bild © Thinkstock

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Kommentare

SabineSabine

Ich danke Ihnen für die inspirierenden Beiträge, ich lese diesen Blog immer wieder gern. Das aktuelle Foto berührt mich und erinnert mich an den Dolmen von Gavrinis in der Bretagne, den ich vor vielen Jahren erleben durfte.

Ich empfand ihn auch als Ort femininer Schöpferkraft.

Viele Grüße von Sabine.

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