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Geomantie der Kulturen: Die Etrusker

24. Nov. 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie | 0 Kommentare

Amphitheater

Die Etrusker, die sich selbst Rasena nannten, lebten zwischen ca 800 und 100 v.Chr. zwischen Arno und Tiber. Neben ihren großen Nekropolen hatte vor allem das etruskische Gründungsritual für Städte seine Auswirkungen bis in die mittelalterliche Stadtplanung hinein:

Der Priester sah während der Inauguration das »templum«‚ die Umrisse der zukünftigen Stadt, am Himmel schweben. Durch den rituellen Akt wurde diese himmlische Stadt dann in die irdische Landschaft projiziert. Dieser als >disciplina etrusca< bekannte Ritus, der auch die Deutung von Vogelflug und Blitzen enthielt, verlief bei einer Stadtgründung folgendermaßen:

War durch Omendeutung der Standort einer Stadt ermittelt, stellte sich der Priester auf den zentralen Punkt. Von hier aus teilte er das Land in vier Teile. Die vor ihm liegende Landschaft wurde zur pars antica, die sich in das östliche Viertel (templum anticum sinistrum) und das westliche Viertel (templum anticum dextrum) unterteilte. Die hinter dem Auguren liegenden Viertel wurden als templum posticum sinistrum und templum posticum dextrum bezeichnet. Dann zog der Priester mit seinem Lituus, einem Krummstab, die Hauptachsen der Stadt. Die Furchen wurden zu Straßen ausgebaut. Die nord-südlich verlaufende Hauptstraße wurde cardo. die ost-westliche decumanus genannt. Nach diesem heiligen Achsenkreuz wurde der weitere Stadtplan ausgerichtet.
Die Stelle, wo der Augur gestanden hatte, wurde zum >Nabel der Welt<, zum >umbilicus<. Hier wurde eine Grube ausgehoben und mit Opfergaben gefüllt. Dann wurde die Grube mit einem kreisrunden Stein verschlossen. Die Stadt galt allerdings erst dann als in die Landschaft eingewurzelt, wenn der >sulcus primigenius<‚ die heilige Furche, mit dem Pflug um die Stadt gezogen war. An den für die Tore bestimmten Stellen wurde der Pflug angehoben, denn diese galten als profan. Die Stadtmauer aber, die über der Furche erbaut wurde, galt als heilige Grenze. Die Furche symbolisierte den heiligen Ehebund zwischen der >himmlischen Stadt< und der Erde. Indem die geplante Stadt sowohl am richtigen Ort als auch zum richtigen Zeitpunkt gegründet wurde. befand sie sich in Harmonie mit der materiellen und spirituellen Welt.

Ebenso, wie die Stadt orientiert und begrenzt wurde, wurde auch das Land aufgeteilt; dem etruskischen Jupiter - einst Tinia genannt – galten die Grenzen als heilig. Es existierte daher ein religiöses Gebot, das Land zu vermessen und die Felder mit Grenzen zu versehen.

Die disciplina etrusca brachte auf diese Weise eine Weltsicht zum Ausdruck: das Spirituelle offenbarte sich im Materiellen. Stadt und Land waren nach sakralen Gesetzen angelegt, und jede Straße galt als von den Göttern festgelegt und damit geheiligt.

Um 250 v.Chr. geriet das Volk der Etrusker unter die Herrschaft Roms. Es behielt aber bis in die Kaiserzeit hinein seine eigene Kultur und Sprache.

Bild © Thinkstock: Volterra

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