Die Natur ist durchgeistigt und durchseelt. Diese Bewusstseinsebene der Natur ist als die Ebene der Naturwesen bekannt. Naturwesen sind die emotionale Intelligenz in der Natur. Dem rationalen Verstand erscheint es unsinnig: Er „benötigt“ kein Naturwesen, das das Wasser in und durch die Pflanze trägt – dies bewirkt die Kapillarität. Es braucht keine Zwerge, die der Pflanze Mineralstoffe zutragen, diese sind im Wasser gelöst. Es braucht keine Elfen, die die Blüten der Sonne zudrehen, dies bewerkstelligen die Fotorezeptoren (Phytochrome) – die lichtempfindlichen Zellen – in der Pflanze.
Obwohl dies alles wunderbar aufgeklärt klingt, wird die Sinnhaftigkeit solcher evolutionärer biologischer Entwicklungen dadurch nicht erklärt: Woher „weiß“ eine Zelle, dass sie sich zur lichtempfindlichen Zelle entwickeln soll, die die Blüte zur Sonne ausrichtet? Woher „weiß“ der Zellaufbau, wie er optimal zu sein hat, um Wasser von der Wurzel zu den Blättern transportieren zu können? Nicht die biologische Funktion, die Sinnhaftigkeit zeigt das Bewusstsein der Natur.
Auch wir haben autonome Körperfunktionen, die völlig unabhängig vom Tagesbewusstsein agieren und dennoch absolut sinnhaft sind: Herzschlagfrequenz, Verdauungsvorgänge, Atem, all dies funktioniert auch wenn wir schlafen oder gar bewusstlos sind. Die Sinnhaftigkeit dieser auf einander abgestimmten Funktionen ist das Naturbewusstsein, das auch in uns arbeitet.
Im aufklärerischen Drang verwechseln wir mechanische Funktionsweise und Sinnhaftigkeit. Das Räderwerk einer Uhr erklärt wie eine Uhr mechanisch funktioniert, aber nicht warum. Es war das Bewusstsein des Erfinders, der der Uhr Sinnhaftigkeit gab – ohne dieses wäre es nur ein Haufen aus Metallteilen.
Kommunikation mit Naturwesen bedeutet darum mehr als nur einen fachlichen Austausch über das „Wie“, er impliziert einen gemeinsamen höheren Sinn von Mensch, Tier und Pflanze auf der Erde und in der Natur. Bereitschaft zur Kommunikation bedeutet gleichsam eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit und kein zwanghaftes Beherrschen. Ein Naturwesen zu beherrschen und z.B. für magische Rituale zu gebrauchen, ist gleichsam eine Vergewaltigung auf seelischer Ebene. Ja, wir können das Herz „zwingen“ in anderen Rhythmen zu schlagen, als dies z.B. für die Körperfunktion sinnvoll wäre. Ja, wir können die Verdauung – z.B. durch die Einnahme bestimmter Substanzen – willentlich verändern und steuern. Doch wenn dies nicht im Einklang mit dem Gesamtorganismus geschieht, sind Schädigungen des Körpers nur eine Frage der Zeit. Auch das Bewusstsein der Natur kann gezwungen werden, aber praktizieren wir dies nicht ohnehin, wenn wir Hybriden für immer mehr Ertrag und Gewinn züchten, wenn wir Fische mit menschlicher Wachstums-DNA vermischen um Riesenforellen zu erhalten, und wenn wir Kunstdünger und Pestizide ausbringen? Wohin hat uns das geführt? Nahe an den Kollaps der Ökosysteme. Wollen wir dieses Denken wirklich auch durch rituelle Praktiken auf die Bewusstseinsebene der Natur ausdehnen?
In magischen Traktaten aus dem 16.-18.Jahrhundert kann man nachlesen, wie man Elementare zu Dienern macht, doch sollten wir nicht alles tun, wozu man die Macht besitzt. Zu erkennen, dass Naturwesen die emotionale Intelligenz in der Natur, dass Elementarwesen das durchseelende Bewusstsein in Wäldern, Flüssen und Bergen sind, bedeutet, ihnen mit Anerkennung und Respekt zu begegnen.
Begegnet man den Spirits der Natur mit offenem Herzen, sind sie mehr als bereit, die Zusammenarbeit mit dem Menschen unverzüglich wieder aufzunehmen. Viel zu lange haben wir gegen den Gesamtorganismus Gaias gearbeitet – unseren Atem angehalten, den Puls erhöht, die Verdauung überlastet. Beginnen wir die Spirits der Natur als gleichberechtigte Partner zu verstehen, nicht als Diener. Stellen wir unseren Eigennutz hinten an und arbeiten wir für die Kräfte, die trotz der menschlichen mentalen Abkopplung seit Jahrhunderten das Gleichgewicht zu erhalten suchen.
Der erste Schritt ist die respektvolle Wahrnehmung und die Kommunikation mit offenem Herzen!
22.-25.6.2017 Elementarwesen & Bewusstsein der Natur
Buchtipp: Geistige Wesen
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