Die 12 Nächte zum Jahreswechsel sind fester Bestandteil zahlreicher spiritueller und volksmagischer Brauchtümer. Die Bekannteste Zuordnung weist den 12 Nächten vom 25.12. bis 6.1. den 12 Tierkreiszeichen zu – beginnend (wie in der Astrologie üblich) mit dem Widder. Wir werden diese gleich näher betrachten. Doch zuvor sei zumindest der Hinweis erlaubt, dass hier bereits die ersten Uneinigkeiten bestehen. Rudolf Steiner nämlich schwankte bereits in der Zahl der Nächte in seinen Vorträgen, da es zu verführerisch scheint, den Heiligen Abend (24.12.) mit in das System aufzunehmen: „Schauen kann in dieser Zeit der dreizehn Tage und der dreizehn Nächte der Sehergeist, was alles über den Menschen deshalb kommen muss, weil dieser Mensch jene Erdeninkarnationen durchgemacht hat, die, so wie sie sind, durch die Kräfte des Luzifer vom Beginn des Erdenwerdens bis in unsere Zeit geworden sind.“ Nimmt man die Nacht des Heiligen Abends dazu, so kommt man auf 13 Nächte. So ist es nicht verwunderlich, dass es auch Systeme gibt, die bereits zur Wintersonnwende beginnen. Nur sind wir dann (gesetzt den Fall Wintersonnwende ist am 21.21.) bei 16 Nächten angelangt. Dies nur vorab, um vielen „Abers“ entgegenzuwirken. Das hier vorgestellte System ist m.E. das verbreitetste:
Beginnend mit der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember werden die 12 Raunächte den 12 Tierkreiszeichen beginnend mit Widder und endend mit Fische zugeordnet. So ergibt sich eine Reihung wie im Abbild ersichtlich. Jede der Nächte hat also ihre ureigene Zeitqualität:
Raunacht |
Tierkreiszeichen |
Herrschender Planet |
Tarotkarte |
25. auf den 26.12. |
Widder |
Mars |
Herrscher |
26. auf den 27.12. |
Stier |
Venus |
Herrscherin |
27. auf den 28.12. |
Zwillinge |
Merkur |
Liebende |
28. auf den 29.12. |
Krebs |
Mond |
Wagen |
29. auf den 30.12. |
Löwe |
Sonne |
Kraft |
30. auf den 31.12. |
Jungfrau |
Merkur |
Eremit |
31.12. auf den 1.1. |
Waage |
Venus |
Gerechtigkeit |
1.1. auf den 2.1. |
Skorpion |
Pluto |
Tod |
2.1. auf den 3.1. |
Schütze |
Jupiter |
Ausgleich |
3.1. auf den 4.1. |
Steinbock |
Saturn |
Teufel |
4.1. auf den 5.1. |
Wassermann |
Uranus |
Stern |
5.1. auf den 6.1. |
Fische |
Neptun |
Mond |
Die Zwölf Nächte haben die Qualität des Tierkreiszeichens/herrschenden Planeten/Tarotkarte.
Die 12 Raunächte wurden stets auch für Orakelzwecke eingesetzt. Dabei entspricht jede Nacht einem Monat im Jahr. Wie die Nacht beschaffen ist und welche besonderen Ereignisse eintreten (Sturm, ruhige Nacht, Wärme, Kälte, Streit usw….), so wird auch der entsprechende Monat beschaffen sein. Doch auch hier gibt es konkurrierende Systeme. Das eine zählt die Monate von der ersten zur zwölften Nacht durch, das andere System bleibt aber in der astrologischen Systematik und weist die Monate den Nächten über die (vorherrschenden) zugeordneten Tierkreiszeichen zu.
Raunacht |
Tierkreiszeichen |
Numerisches System |
Astrologisches System |
25. auf den 26.12. |
Widder |
Januar |
April |
26. auf den 27.12. |
Stier |
Februar |
Mai |
27. auf den 28.12. |
Zwillinge |
März |
Juni |
28. auf den 29.12. |
Krebs |
April |
Juli |
29. auf den 30.12. |
Löwe |
Mai |
August |
30. auf den 31.12. |
Jungfrau |
Juni |
September |
31.12. auf den 1.1. |
Waage |
Juli |
Oktober |
1.2. auf den 2.1. |
Skorpion |
August |
November |
2.1. auf den 3.1. |
Schütze |
September |
Dezember |
3.1. auf den 4.1. |
Steinbock |
Oktober |
Januar |
4.1. auf den 5.1. |
Wassermann |
November |
Februar |
5.1. auf den 6.1. |
Fische |
Dezember |
März |
Ich persönlich hänge eher dem astrologischen System an. Aber letztlich bleibt auch hier nur das vergleichende Ausprobieren. Schreibe Dir also auf, wie Du die Nächte empfunden hast und gibt jeweils am Ende des Monats eine kurze Monatsbeschreibung der Qualität, die der Monat für Dich hatte. Vergleiche diese mit Deiner Raunachtempfindung. Welches System passt besser?
Bild © Stefan Brönnle
Kommentare
Eine spannende Sichtweise mit den Tarotkarten. Habe mich selber bisher ausschließlich mit Psychologie und Astrologie beschäftigt. Weiterhin viel Erfolg und Glück! LG Helga Biebers www.astrologie-biebers.de
Die Tarotkarten passen schon ganz gut, obwohl ich die astrologische Sichtweise unterstreiche. Am 30.12. war der Eremit mein Lebensausdruck. Ich wünsche alles Gute im neuen Jahr! LG Kaja Moreno www.esotaro.de
25 auf 26 Nachtschicht, Betreuung, sehr Anstrebend , Dame hat mich stündlich auf Trap gehalten.
Eine Disharmoie ( Sturm ) ? Wohl so empfunden, jedoch brauchte die Person Aufmerksamkeit.
26 auf 27 sehr erschöpft mehr Schlaf, als sonst gebraucht.( ruhige Nacht )
Ja, das Kalender Problem. So wie die Zeitrechnung an einem Großen Ereignis beginnt. so sollte es beim Jahresbeginn auch sein. Und da wäre der Frühlingspunkt doch der Beste. Oder mit der Wintersonnenwende...
Eine Disharmonie wo im Computerzeitalter korrektiert werden könnte oder sollte...