Bei den Babyloniern war der Apfel Ishtar geweiht, bei den Griechen Aphrodite, bei den Germanen der Göttin Idun (Iduna). Stets steht er in Beziehung zum Weiblichen. Idun schenkte den Asen die ewige Jugend in Gestalt goldener Äpfel. Ganz ähnlich verleihen die Äpfel der Hesperiden in der griechischen Mythologie ewiges Leben.
Ebenso ist es bei den Kelten: Die >Apfelinsel< Avalon ist ein paradiesisches Land jenseits unserer Realität, das ewiges Leben verheißt. In der christlichen Mythologie wird der Apfelbaum zum Baum des Lebens (bzw. der Erkenntnis) im Paradies.
So ist der Apfel stark mit den Symbolen der Weiblichkeit, der Erkenntnis und Entscheidung, der Fruchtbarkeit und langem Leben verbunden.
Der Apfel wird zu einem Synonym für Sinnlichkeit, Sexualität (und daher im Christentum Sünde) schlechthin: Schon in der Antike galt das Zuwerfen eines Apfels als Liebeszeichen. Um ganz sicherzugehen, dass der Liebeszauber wirkt, wurden geheimnisvolle Buchtstaben auf einen Apfel geschrieben und anschließend der entsprechenden Person zum Essen dargereicht. Im griechischen Mythos überreicht Paris der Schönsten einen Apfel. Äpfel gelten als Synonym für die weibliche Brust.
Der Apfel ist – stark mit diesen Symbolen verbunden – auch ein Venussymbol: Schneidet man einen Apfel quer auf, wird ein Pentagramm erkennbar. Verbindet man die Punkte am Firmament miteinander, an denen Sonne und Venus in Konjunktion stehen (also beim Wechsel vom Morgen- zum Abendstern und umgekehrt), so entsteht ein Pentagramm. Die Venus ist Licht- also Bewusstseinsbringerin (Als Morgenstern). Darum reicht Eva Adam den Apfel vom Baum der Erkenntnis. Im Christlichen eine Sünde. Da trifft es sich gut, dass „malum“ sowohl das Böse, als auch den Apfel meint. Aß man unmittelbar vor dem Tod noch einen Apfel, konnte die letzte Ölung nicht erteilt werden und man war auf ewig verdammt.
Frauen, die schöne Kinder bekommen wollten, riet man während der Schwangerschaft viele Äpfel zu essen. In Deutschland sagte man von einem Mädchen, das noch Jungfrau war: " Sie hat des Apfels Kunde nit". Durch das Herabgleiten lassen eines Apfels am Körper bei der Hochzeit hinter dem Altar, sollte in Schlesien gewährleistet werden, dass die Frau bei der Entbindung keine Probleme hat.
Als Inbegriff der Sexualität, Fruchtbarkeit und des ewigen Lebens wird der Apfel zum Machtattribut. Als Reichsapfel ist der Apfel im mitteleuropäischen Kaisertum das Symbol des Besitzanspruches. In der osmanischen Tradition wurde die Bezeichnung „goldener Apfel“ als Synonym für jede der noch nicht eroberten vier christlichen Hauptstädte, die von goldenen Weltkugeln bekrönt wurden, verwendet.
In der Bachblütentherapie ist die Blütenessenz Crab Apple Thema für die Selbstliebe. Sie hilft Menschen, ihren Körper und ihr Aussehen anzunehmen, v.a. wichtig auch in der Pubertät oder wenn man dem gängigen Schönheitsideal nicht entspricht. Also der sexuellen Selbstakzeptanz.
Der Apfelbaum – Geist der Sexualität, der Fruchtbarkeit und des langen Lebens.
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