Welche Bildmotive sind die jeweils verbreitetsten eines Landes? Richtig, jene, die sich auf Geld befinden. Tagtäglich sehen wir sie – bewusst oder unbewusst – an. Damit sind z.B. die Motive der Geldscheine starke psychologische Werbeträger und die gewählten Motive und Symbole sind keinesfalls zufällig. Es lohnt sich daher unser Geld einmal ganz bewusst zu betrachten:
1. Euroscheine
Für die Motive der Euro-Geldscheine wurden Brücken, Türen und Fenster gewählt. Es sind Symbole der Verbindung (Brücken) und der Öffnung (Fenster, Portale). Das Symbol soll eindeutig dazu beitragen, die innere Verbindung der unterschiedlichen Nationen und Volksgruppen der EU zu Verbinden und die Bevölkerung für andersartige Lebensweisen zu öffnen.
Während es in Nationalwährungen üblich war, dass Geldscheine die Motive berühmter nationaler Gebäude oder Personen trugen, nahm die EU davon Abstand, damit sich kein Land benachteiligt fühlte. Die abgebildeten Architekturelemente sind daher alle virtuell, d.h. es gibt sie nicht physisch-real. Dennoch nahm man die Kosten auf sich, alle Gebäudeelemente wie besonders die Brücken von einem Statiker betrachten zu lassen, der beurteilen sollte, ob eine solche virtuelle Brücke gebaut werden KÖNNTE. Dies zeigt den hohen Symbolgrad der gewählten abgebildeten Motive. Man wollte, dass die Währung „Hand und Fuß“ hat, dass Sie „Bestand“ hat.
Bleiben wir in dieser Symbolinterpretation, so sind aber dennoch alle architektonischen Bildmotive des Euros nicht wirklich, sie sind „mehr Schein als Sein“, eben „Geld-Schein“. So erfuhr der Euro auch seit seiner Ausgabe einen rasanten Wertverlust. Im Sinne des Feng Shuis führen die geöffneten Fenster dazu, dass das „Geld zum Fenster hinausgeworfen wird“. Da kann leider auch nicht gegensteuern, dass alle Euro-Werte zusammengenommen [500.- € Schein + 200.- € Schein + 100.- € Schein + 50 € Schein + 20 € Schein + 10 € Schein + 5 € Schein + 2 € Münze + 1 € Münze + 50 Cent Münze + 20 Cent Münze + 10 Cent Münze + 5 Cent Münze + 2 Cent Münze + 1 Cent Münze] = 888,88 € ergeben. Zwar gilt die 8 häufig in der Feng Shui Symbolik als Glückszahl und steht auch in der westlichen Zahlensymbolik gleichsam für Fülle und Unendlichkeit, die 8 warnt aber immer zugleich zur ACHTsamkeit!
So trägt der Euro den Wertverlust gleichsam bereits symbolisch in sich und zeigt auf, dass man sein Bewusstsein aus dem Materiell-Konkreten in das Virtuelle, die Idee, verlagert, mit der Gefahr den Boden unter den Füßen zu verlieren. – Wie auch die Gebäude nicht in Gänze abgebildet werden, sondern die Fenster gleichsam in der Lift schweben.
2. Der Schweizer Franken
Seit April 2016 beginnt auch die Schweiz mit der Ausgabe 9. Serie der Banknoten des Schweizer Frankens. Waren noch in der 8. Serie berühmte schweizer Persönlichkeiten Thema der Bildmotive, so verlassen auch die neuen Noten die Symbolik der Nationalität mehr und mehr. Die Bildmotive des neuen Schweizer Frankens, von dem bisher nur die 50-Franken-Note im April ausgegeben wurde zeigen deutliche Globalisierungstendenzen.
Nach Angabe der Schweizer Nationalbank wird die 9. Serie das Motivthema „Die vielseitige Schweiz“ tragen. Doch die Bildsprache ist eine andere: Jede Banknote zeigt als wiederholendes Bildmotiv Hände und den Globus. „Globales Handeln“ steht daher im Vordergrund, die Persönlichkeit (Mensch) tritt in den Hintergrund. Zudem werden die Motiv-Symboliken der einzelnen Noten jeweils einem essentiellen Element gewidmet:
10er ZEIT
20er LICHT
50er WIND
100er WASSER
200er MATERIE
1000er SPRACHE
Die immer wieder auftauchende Erdkugel wird dabei rotierend dargestellt, so dass auf jeder Note eine andere Perspektive auf die Erde fällt. So ist Europa und damit die Schweiz eigentlich nur noch auf der 100er und 200er Note zu sehen.
Da bisher nur die 50er-Note herausgegeben wurde, kann man über die Anordnung der Bildmotive bislang nur spekulieren. Die 50-Franken-Note zeigt eine Hand, die eine „Pusteblume“, einen aussamenden Löwenzahn, hält. Dies kann – neben der Zentralsymbolik des Windes – einerseits ein Symbol der Fruchtbarkeit sein (wer kennt nicht die Verbreitung, die die kleine Pflanze durch seine Schirmchen erfährt!), andererseits aber zerfällt die Damenkugel des Löwenzahns dabei vollständig.
Der abgebildete Globus zeigt – nach Aussage der Schweizer Nationalbank – „Windpfeile auf dem Globus“, „die Richtungen der Winde, welche die Schweiz mit anderen Regionen und Kontinenten verbindet“. Auch hier ein deutlicher Anspruch auf Globalisierung.
Statt berühmte Persönlichkeiten wird auf der anderen Seite des Scheins ein Gleitschirmflieger vor Bergpanorama gezeigt. Der Tourismus wird symbolisch höher bewertet als Kunst und Wissenschaft, die in den zuvor abgebildeten Personen Ausdruck fanden.
Es ist daher davon auszugehen, dass auch die Schweiz mehr und mehr aus dem Nationalstaat heraustreten wird, um sich globaler Wirtschaft zu öffnen.
Bild Geldnoten-Motive oben © Stefan Brönnle
Bild Euro-Noten © Wikipedia
Bilder Franken-Motive und 50-Franken © Schweizer Nationalbank
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