Andere Namen: Besenbirke, Frühlingsbaum, Hängebirke, Hänge-Birke, Maibaum, Moorbirke, Rauhbirke, Sandbirke, Warzenbirke, Warzen-Birke, Weißbirke
Einer der anmutigsten Bäume überhaupt ist die Birke. Ihr filigraner Habitus und ihre weiße Rinde bringen sie symbolisch mit der Jugend, dem Frühling und damit auch der Fruchtbarkeit in Verbindung. So war die Birke der nordgermanischen Göttin der Liebe geweiht: Freya. Der Name „Birke“ kommt vom althochdeutschen birihha und von indogermanisch bher[ə]ĝ- "glänzen, licht". Also der „lichte, glänzende Baum“.
Bei den Kelten war die Birke der Frühlingsgöttin Birgit geweiht. Ihr Fest war Imbolc am 1. Februar. Dieser Tag liegt genau in der Hälfte des „dunklen“ Halbjahres der Kelten. Zu dieser Zeit wurde das Licht spürbar intensiver und die Natur erwachte zu neuem ersten Leben. Vermutlich hängt auch Name der Göttin Birgit mit der Birke zusammen.
Im Wallfahrtsort „Maria Birkenstein“ wird die Verbindung der Birke mit Maria selbst, ja der ganzen „Heiligen Familie“, offensichtlich: Das Haus der Familie, das in Loretto verehrt wird, soll der Legende nach zuvor auf dem Birkenfelsen gestanden haben.
Als Symbol für das Jungfräuliche, das Junge, das Reine und das Fruchtbare wurden Birkenstämme zu Beginn des Frühlings in die Dörfer geholt und die anbrechende fruchtbare Jahreszeit damit gefeiert. Ganz ähnlich ist es bei den Festlichkeiten am 1.Mai, bei denen ebenfalls die Birke eine große Rolle spielt (z.B. als Maibaum).
Am Körper getragene Birken-Amulette oder an bzw. in den Häusern und Hütten angebrachte Birkenzweige schützen vor bösem Zauber und Hexerei.
Viele Bräuche lassen sich unmittelbar mit den Fruchtbarkeitsriten in Verbindung bringen: Bei der "Bräutigamspflanzung" pflanzt der Bräutigam nach der Trauung im eigenen Garten oder im Dorf eine Birke. Die Zweige der Birke werden erst später im Jahr hart. Die Birke reift wie das Paar. Auch eine junge Ehe ist schön wie das zarte Grün, wird aber erst mit der Zeit stark genug, um äußere Widerstände überstehen zu können.
Wer mit Birkenreisig geschlagen wird, den erwartet ein langes und fruchtbares Leben. Neugeborene wurden früher in Wiegen aus Birkenholz gelegt. Der Birkenwein (vergorenes Birkenwasser) war in Russland ein beliebtes, berauschendes Getränk. Es wurde „brüchigen“ (impotenten) Männern zur allgemeinen Stärkung empfohlen. Birkensaft bringt eine deutlich spürbare Vitalität in den Körper. Die Baumessenz Birke gibt uns Selbstvertrauen und lässt unsere Persönlichkeit erstarken.
Die neuen Konsuln im alten Rom wurden bei ihrer Amtseinführung von 12 Birkenstämmchen begleitet, ihr Liktorenbündel wurde mit Birkenzweigen geschnürt.
Die Blütenessenz der Birke hilft in Übergangsphasen des Lebens und mildert damit verbundene Unsicherheiten und Ängste. Sie steigert das Selbstwertgefühl und gibt Kraft für Veränderungen.
Die Birke – Geist der Jugend, des Lebens und der Fruchtbarkeit.
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