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Astrale Landschaftstempel: Die Sternbilder der Nazca-Ebene

06. Mai 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Astronomie, Landschaft | 0 Kommentare

Geoglyphe Spinne und Sternbild Orion

Zwischen den Städten Palpa und Nazca in Südperu gibt es eine große Ebene aus hellem Sand, der mit oxidiertem schwarzem Gestein bedeckt ist. Auf ihr sind durch das Beiseiteschieben des dunklen Gesteins Bilder von Echsen, Vögeln, Spinnen, Walen , Menschen und Affen gestaltet worden, sogenannte “Scharrbilder”, die vollständig nur aus der Luft erfasst werden können. Die Gesamtausdehnung des auf diese Weise gestalteten Gebietes beträgt 100 Quadratkilometer. Anhand archäologischer Vergleiche der Bilder in der Pampa mit Motiven auf Keramiken der Nazca-Periode wurde angenommen, dass diese sogenannten Geoglyphen während der Zeit der Nazca-Kultur entstanden sind, die zeitlich zwischen 200 v. Chr. und ca. 600 n. Chr. anzusiedeln ist. Heute weiß man, dass die ältesten Figuren bereits etwa zwischen 800 v. Chr. bis 200 v. Chr. in der Zeit der Paracas-Periode entstanden sind, wobei einige der z.T. auch schnurgerade verlaufenden Linien z.T. noch heute von der lokalen Bevölkerung rituell genutzt werden.

Drei Gruppen von Zeichnungen kann man einordnen: Geometrische Formen wie Trapeze, Rechtecke, Dreiecke, u.a., gerade Linien, die wenige hundert oder auch mehrere Kilometer lang sein können und Figurenbilder. Die deutsche Mathematikerin Maria Reiche hat die Nazcaebene über viele Jahrzehnte erforscht und entdeckte in der Tat auch astronomische Bezüge. So sind einige der geraden Linien so ausgerichtet, dass sie v.a. auf wesentliche Sonnenaufgangspunkte am Horizont wie z.B. zur Sommersonnwende weisen. Daher vermutete Maria Reiche in den Scharrbildern ein Kalendersystem der Nazcaindianer. Wenngleich diese These einiges für sich hat, so konnten doch nicht alle Linien und Figuren auf iese Weise erklärt werden und der spirituell-rituelle Bezug darf auf keinen Fall übersehen werden. Die so genannte “Sommersonnwendlinie” z.B. weist ebenso auf den Venusuntergang exakt am 2. November 609, (um 20:04 Uhr). Die sogenannte “Kondorlinie” dagegen weist auf den Punkt am Horizont, wo der Jupiteruntergang am 22. Januar 206 (17:28 Uhr ) stattfand.

Eine ganze Reihe von Tierbildern, sogenannter “Geoglyphen”, wird mit Sternbildern in Verbindung gebracht. So soll der “Affe” das Sternbild “Kleiner Bär” zeigen und der spiralförmig aufgewickelte Schwanz das Kreisen des Sternbildes um den Polarstern wiedergeben. Die Geoglyphe der “Spinne” (etwa 56 Meter groß) dagegen steht für das Sternbild Orion. Die gekennzeichnete Linie durch die Spinne in der Abbildung zeigt zum Stern Rigel, dem hellsten im Sternbild des Orion.

Das sogenannte Plejaden- Dreieck ist eine von Steinen freigeräumte Fläche von ca. 850mx 80 m. Diese Fläche enthält einen großen Steinhaufen am westlichen und drei kleinere am östlichen Ende mit jeweils trichterförmigen Vertiefungen in der Mitte, in denen sich möglicherweise Holzpflöcke befanden, welche zur Peilung dienten (Visurlinien).

Diese wenigen Beispiele sollen genügen, um deutlich zu machen, wie sehr diese rituelle Landschaft der Nazcaebene von der Ausrichtung auf Sternenkräfte geprägt ist. Sie lassen die ganze Ebene zu einem wahren Landschaftstempel werden. Auch diese Art der Gestaltung ganzer Landschaften nach Sternbildern ist auf der Erde nicht ungewöhnlich wie die nächsten Beispiele zeigen werden.

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Bild © Stefan Brönnle

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