Andere Namen: Beetzaun, Bosbaum, Bossebaum, Buchs, Buchsholz, Deutsches Ebenholz, Grabkraut, Katzepissbäumche, Palm
Der deutsche Name Buchs leitet sich vom Lateinischen buxus ab, das seinerseits vermutlich seinen Ursprung im Griechischen pyxos hat. Büchsen (griechisch pyxis) wurden bevorzugt aus dem Holz des Buchsbaums gefertigt wie z.B. die berüchtigte „Büchse der Pandora“, da dem Holz nachgesagt wurde, dass es Unheil bannen könne und als starke, unüberwindbare Schwelle galt.
Der Buchsbaum war bereits den alten Ägyptern und antiken Griechen als magische Pflanze bekannt. Sie war in Griechenland dem Unterweltsgott Hades geweiht, ebenso aber auch der Erdgöttin Kybele. Bei den Germanen war der Buchsbaum ein Symbol für den Lebenszyklus, die Liebe, die Fruchtbarkeit und den Tod. Als mystisches Sinnbild der Unsterblichkeit wird der Buchsbaum wie viele immergrüne Pflanzen auch heute noch häufig auf Friedhöfen gepflanzt. Als eine solche wintergrüne Pflanze, die überdies nahezu jeden Beschnitt erträgt, gilt der Buchsbaum auch in China als Symbol für langes Leben.
Der Buchs spielte im Brauchtum u.a. als Orakelpflanze eine wichtige Rolle: Junge Mädchen würden im selben Jahr heiraten, wenn sie am 24. Februar (Matthiastag) mit verbundenen Augen einen auf den Tisch gelegten Buchsbaumzweig fänden. Zu Weihnachten oder Neujahr sollte jedes Mitglied einer Familie ein Buchsbaumblatt in einen mit Wasser gefüllten Teller legen. War das entsprechende Blatt am nächsten Tag grün, blieb man im folgenden Jahr gesund, war es verfärbt, würde man krank werden. Auch wurden die Blätter auf den heißen Herd gelegt. Wenn zwei der Blätter beim Trocknen zusammenkamen, so war dies an Vorzeichen für eine baldige Hochzeit.
Dem Buchsbaum wurden starke antidämonische Eigenschaften nachgesagt. Geweihte Buchsbaumzweige schützen vor Blitz und halten böse Geister ab. Hexen verfallen z.B. beim Anblick eines Buchsbaums in einen Zählzwang. Sie müssen zwanghaft die Blätter zählen und kommen damit nicht zum Ende – rituell (neben der Schnitttoleranz) wohl auch ein Grund, warum Buchs als Heckenpflanze und zur Beeteinfassung genutzt wurde. Wie alle immergrünen Pflanzen galt auch der Buchs als Sitz der Vegetationsgeister. Die Winterdämonen scheuen daher den Buchs. So fand die Pflanze auch als Räucherwerk gerade zur Wintersonnwende Anwendung.
Die starke Lebenskraft des Buchsbaums findet in zahllosen Brauchtümern Anwendung. Seine Zweige sind im Frühjahrsbrauch des Palmbuschens ebenso vertreten wie in der Rute des Nikolaus im Winter. Um Gräber als Hecke gepflanzt, dient der Buchs dem Bannzauber, um unruhige Geister im Grab zu halten. Insbesondere auf den Gräbern von Menschen, die „ihr Leben noch nicht gelebt hatten“, wie z.B. auf Kindergräbern, war es häufig Brauch, ein Buchsbäumchen zu pflanzen.
Umgekehrt gab es auch den Glauben, dass Kinder unter einem Buchsbaum ausgegraben wurden. Hier steht der Buchs in enger Beziehung zur lebensspendenden Erdgöttin (siehe Kybele). Jedoch ist der Buchs auch eine typische Schwellenpflanze und damit Saturn zugeordnet. Deshalb seine Assoziation mit der Unter- und Geisterwelt. Daher ist er für Schwangere mit Vorsicht zu genießen. Auch gilt es als gefährlich, bei einem Buchsbaum zu schlafen, da die Seele möglicherweise im Schlaf den Weg über die Schwelle nicht mehr zurückfindet.
In der Radiästhesie (dem Rutengehen) gilt der Buchs als eine Pflanze, die die Strahlung einer Wasserader „umpolarisiert“, also aus einer lebensfeindlichen linksdrehenden eine lebensfördernde rechtsdrehende Strahlung macht. Dies gibt die Lebenskraft der Pflanzenmythologie wieder. Allerdings gibt der Buchs in sein Umfeld diese linksdrehende Strahlung ab – eine Widerspiegelung der Warnung, sich nicht in unmittelbarer Nähe der Pflanze lange aufzuhalten.
Der Buchsbaum – Schwellenhüter und Geist der Lebenskraft
Bild © uldalow@foltolia.com
Kommentare