Andere Namen: Brechwurz, Haselmönch, Hasenöhrlein, Hexenrauch, Kampferwurz, Schwarzwurz, Weihkraut, Weihrauchkraut
Der botanische Gattungsname „Asarum“ soll sich vom Griechischen „áse“ = Ekel, Unbehangen ableiten und auf die erbrechenerregenden Eigenschaften („Brechwurz“) hinweisen. Eine andere Herleitung sieht eine Verbindung zu „a – saro“, bzw. „asaros“ = ungepflegt, schmutzig. So gab es in einigen Brauchtümern das Tabu, die Pflanze in Kränze einzuflechten. Sie galt als „unrein“.
Andererseits gehörte die Haselwurz zu DEN germanischen Zauberpflanzen schlechthin. Sie wurde gegen alles Üble verräuchert. Hierauf verweisen auch Namen wie „Hexenrauch“, „Weihkraut“ oder „Weihrauchkraut“. Dazu musste die Haselwurz in den „Frauendreißigern“, ab dem 15. August, gesammelt werden. Das Verräuchern der Blätter schützte Haus, Hof und vor allem das Vieh vor Flüchen und bösen Geistern. Die Haselwurz zählt damit zu den sogenannten „Neidkräutern“. Solche Pflanzen wurden gegen das „Verneiden“ des Viehs eingesetzt, wie z.B. auch die Nelkenwurz oder der Schabziegerklee (Neidklee).
Die Germanen sahen auch eine starke Verbindung der Pflanze insbesondere zu den Pferden. Man mischte die (giftige!) Pflanze in das Futter, um die Pferde mutiger und schneller zu machen.
Den Römern galt die Haselwurz als wichtiges Heilmittel. Dioskurides erwähnt das Asarum als harntreibend, erwärmend und erbrechenerregend. Mit Honigwasser getrunken führte es ab. Wer dazu neigte im Schlaf zu sprechen, legte sich Blätter der Haselwurz unter das Kopfkissen. Vor allem aber wurde die Haselwurz zur Abtreibung genutzt, bzw. auch um eine Schwangerschaft zu verhüten. Dazu wurde eine weiße Wurzel (normalerweise sind die Wurzeln braun!) als Amulett getragen. Der Saft der Haselwurz wurde an den Genitalien eingerieben, was zu einer stärkeren Durchblutung und oft zur Abtreibung führte.
Umgekehrt beschert die Haselwurz einen „kühlen Kopf“. Sie stand sogar in dem Ruf Alkoholismus heilen zu können. Die Wurzel der Haselwurz hilft die richtigen Entscheidungen zu treffen, stärkt die Intuition und Inspiration. So wird die Haselwurz in der Homöopathie auch bei geistiger Erschöpfung eingesetzt. So gesehen zieht die Haselwurz „Energie ins Geistige, so dass auch der Fötus wieder exkarniert“.
Hildegard von Bingen warnte allerdings vor der Pflanze, da diese die Natur des Menschen „mehr im Stich ließe als ihm nutze“.
Die Haselwurz – Schwieriger Begleiter ins Geistige
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