Um ca 2200 v. Chr. wurden die Steine von Stonehenge in Wiltshire/England errichtet. Der die Anlage umschließende runde Erdwall wird für etwa 1000 Jahre älter gehalten. Doch die Anziehungskraft von Stonehenge reicht ungemindert bis in heutige Zeit. Noch heute ist es dem 1781 gegründeten “Ancient Order of Druids “ gestattet, dort seine rituellen Feste zu feiern. Nachdem Sir Norman Lockyer bereits Anfang des 20.Jahrhunderts die ersten astronomischen Berechnungen zur Anlage von Stonehenge publiziert hatte, von denen sich leider einige als falsch erwiesen, wurden in den 1960er Jahren genauere Studien und Berechnungen vorgenommen. Astronomische Bezüge der Anlage gibt es so zahlreiche, dass Stonehenge bereist als “steinzeitlicher Computer” bezeichnet wurde. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass es wohl in der Kultanlage weniger um mentale Berechnungen als um authentische Beobachtung und seelische Erfahrung ging.
Vom Zentrum des Kreises aus kann man zwischen den Steinen aus dem zweiten Trilithenkreis hindurch und entlang des nordöstlichen Walls den Mondaufgang am Tag der Großen Mondwende anpeilen. Über den sogenannten nahen “Abschlußstein” (auch Fersenstein, “Heelstone”, genannt) dagegen ist der Sonnenaufgang zur Sommersonnwende anpeilbar. Entlang des Walles gibt es im Nordwesten und Südosten der Anlage 4 sogenannte “Stationssteine”. Peilt man an ihnen entlang, so kann man am Horizont den Mondaufgang und -untergang am Tag der kleinen und großen Mondwende, den Sonnenauf- und -untergang zur Wintersonnwende und den Sonnenuntergang zur Sommersonnwende beobachten. Zudem fand man bei archäologischen Untersuchungen zahlreiche Löcher, die die Anlage entlang des Walls einst umgaben. Vermutlich rührten sie von Holzpfosten her, die hier eingesteckt wurden. So konnte die Position des Mondes während eines vollständigen Zyklus von 18,6 Jahren, dem sogenannten metonischen Zyklus, bestimmt werden. Stonehenge könnte weiterhin unter anderem dazu benutzt worden sein, die Frühlings- und Herbsttagundnachtgleiche und damit insgesamt die wichtigen jahreszeitlichen Wendepunkte vorauszusagen bzw dort mitzuerleben.
Heute wird angenommen, dass Stonehenge ursprünglich eine Art Mondheiligtum und auf die Mondachsen ausgerichtet war. Diese wurde aber scheinbar später durch Hinzufügung weiterer Steine um 4 Grad verändert, um so auch die Sonne kultisch mit einzubeziehen.
Eine Interpretation der Anlage geht davon aus, dass Stonehenge ein Versuch war, die allgemeinen Holzstrukturen, die zu der Zeit auf dem Salisbury Plain üblich waren und zum Beispiel in Durrington Walls nachgewiesen wurden, in dauerhaften Stein zu übertragen. Die Archäologen Ramilisonina und Pearson beziehen sich dabei auf interkulturelle ethnografische Studien, wonach Holz ein Symbol des Lebens (siehe der Baum als Symbol des Lebens) und Stein ein Symbol des Todes (Siehe der Stein als Symbol der Ewigkeit) war. Folgt man dieser Interpretation, so wäre Stonehenge Teil einer langen rituellen Begräbnisprozessionsstraße, die im Osten zu Sonnenaufgang bei Durrington Walls und Woodhenge begann und über den Fluss Avon als Symbol des Unterweltsflusses oder der Milchstrasse - ähnlich wie in Ägypten der Nil - entlang der sogenannten “Avenue” Stonehenge bei Sonnenuntergang erreichte. Eine symbolische Reise vom Leben zum Tod. Leben und Tod wäre zeitgleich präsent und damit auch die Verheißung der Wiederauferstehung.
Bild © Thinkstock
Orte der Kraft - Stonehenge
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