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Orte der Kraft – Der Schlosspark Weikersheim

27. Jan. 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Architektur, Landschaft | 0 Kommentare

Schlosspark Weikersheim

Das Schloss Weikersheim, in der bezaubernden Landschaft der Hohenlohe gelegen, war seit dem 11. Jahrhundert Stammsitz des gräflichen Hauses Hohenlohe. Vermutlich handelt es sich bei dem Standort der Stadt zwischen Vorbach und Tauber um eine bereits im Neolithikum verehrte heilige Stätte, auf die Flurnamen wie »Heiliges Wöhr« (»heilige Insel«) noch heute verweisen.

Bedeutend für die bauliche Entwicklung von Schloss und Garten war zum einen das späte 16. Jahrhundert, als Graf Wolfgang II. von Hohenlohe Langenburg das Schloss möglicherweise nach dem Vorbild der Wewelsburg im Westfalen als einen gleichschenklig dreieckigen Bau neu anlegen ließ. Graf Wolfgang hegte ein großes Interesse an der Alchemie und ließ sich im Jahre 1601 an der Nordostecke des Schlosses ein zweistöckiges Laboratorium errichten. Aus dieser Zeit wohl stammt auch ein Zusatz im Stadtwappen, der neben dem Weikersheimer »W« die Symbole für Sonne, Mond und Merkur zeigt. Alle drei planetaren Kräfte treten in der Wetterfahne der Stadtkirche Sankt Georg erneut auf.

Der Park wird dominiert von dem zentralen Brunnen. Auf einer steinernen Insel sehen wir Herkules, in einen Kampf mit einem Drachen verwickelt. Entgegen den üblichen Darstellungen windet sich der Drache nicht am Boden, sondern steigt in der Umschlingung durch die starken Arme des Herkules steil nach oben. Hier findet sich auch bei einer radiästhetischen Analyse eine feurige Axis Mundi. Herkules steht dabei als ein Sterblicher, der durch seine Taten in die Götterwelt aufstieg, als ein Symbol für die Möglichkeit des Menschen, unsterblich zu werden, ins Paradies einzugehen. Der Drachenkampf nimmt Bezug auf die elfte Aufgabe des Herkules: Um die Äpfel der Hesperiden zu rauben, die hier gleichsam einerseits für die alte Weiblichkeit des Ortes stehen, andererseits auf die paradiesische Insel Avalon (Apfelinsel) verweisen, die in der keltischen Mythologie ebenfalls einen jenseitigen Raum darstellt, muss er den Drachen Ladon bezwingen. So stellt sich der Kampf mit dem Drachen als ein Weg ins Paradies dar, der gleichsam, indem er die Schlange bezwingt, den durch diese erwirkten Sündenfall des Menschen ungeschehen macht.

Umgeben ist dieser Omphalos von vier auf Fabelwesen reitenden Putten, welche die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde darstellen. Damit handelt es sich um einen klassischen Omphalos, bestehend aus symbolischem Weltenberg (steinerne Insel), Vierteilung der Welt (vier Elemente, Putten) und Axis Mundi (aufwärts strebender Drache).

Umgeben ist der zentrale Brunnen von den Darstellungen der sieben klassischen Planeten Sonne, Mond, Venus, Merkur, Mars, Jupiter und Saturn. So kommt es zu einer radialen Entwicklung aus der heiligen Mitte, in der gleichsam verborgen der Lebensbaum des Paradieses steht (symbolisiert durch das Thema der Szene: die Äpfel der Hesperiden), über die vier Elemente zu den sieben Planeten.

So stellt Weikersheim, gegründet im Auenbereich zweier Flüsse (Element Wasser, Symbol Mond) mit seinen vielen nach oben strebenden Obelisken und auffallenden spitzen Formen (Element Feuer, Symbol Sonne) einen geomantisch kosmologischen Mustergarten dar, der einen spirituellen Weg (Symbol Merkur) ins Paradies weist. Und wirklich erfährt man in diesem Garten eine zweite unsichtbare Ebene, eine paradiesische, jenseitige Welt, zu der man insbesondere über die Mitte, den Omphalos, geistigen Zugang erhalten kann.

Buchtipp: Der Paradiesgarten

Bild © Fotolia



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