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Die mittlere Welt: Krafttiere und Tiergeister

14. Jan. 2016 | Von: Sibylle Moana Krähenbühl | Kategorien: Schamanismus, Wahrnehmung, Ethik | 0 Kommentare

Vogel aus Rauch fliegt über Felslandschaft

Schamaninnen und Schamanen gibt es auf allen 5 Kontinenten der Erde. Nebst den Kräuterkundigen sind auch sie die Heiler der Gemeinschaften. Sie begeben sich in Trance, und bereisen auf ihrer Seelenreise verschiedene Welten auf der Suche nach Antworten oder Heilmittel.

Der Weg zum Schamanen ist geprägt durch die Suchen nach ihren Krafttieren und Geistlehrer. Sie sind die beständigen Begleiter auf den schamanischen Reisen. Die Schamanen kennen je nach Stamm unterschiedlich viele Welten, die sie teilweise sehr genau zu beschreiben vermögen. Nur eine davon ist die unsere, physische Welt, die sogenannte „mittlere Welt“. Die „untere Welt“ und die „obere Welt“ können in mehrere „Ebenen“ oder „Welten“ erlebt werden, deren Zugänge teilweise in den Mythen bewahrt wurden und uns in den Märchen überliefert wurden. Die archaische Weltsicht, die in den schamanischen indigenen Kulturen bis heute existiert, gab es im alten Europa auch.

Viele Geistwesen bevölkern die drei Welten. Der Mensch wusste, dass er ein Mitglied einer großen Familie ist, in die er sich früher besser zu integrieren wusste als heute.

In der mittleren Welt lebt er mit den Tieren und Pflanzen zusammen, die ihn auch ernähren und ihm alle Rohstoffe liefern, die er im Leben braucht. Um das Gleichgewicht zu wahren, müssen die Geistwesen der Tiere rituell gerufen werden, bevor sie gejagt werden durften. Diese innere Haltung brachte in der menschlichen Seele Dankbarkeit und die Achtung vor dem gegebenen Leben hervor. Wahrscheinlich war es sogar der Gruppengeist der Tierart, die auf dem schamanischen Weg aufgesucht wurden. Dabei entstanden auch viele Tabus. Ein Tier der Gattung, das als Krafttier erscheint, durfte oft nicht als Nahrung dienen. Das Krafttier einer Person oder eines Clans ist im schamanischen Verständnis von Gesundheit und Krankheit eminent wichtig. In dieser Vorstellung konnte eine Person sterben, wenn ihm das Krafttier genommen wurde, was oft von rivalisierenden „Magier“-Schamanen durchaus versucht wird.

Heute wird eine andere Art des Kontaktes immer populärer: die Tier- Kommunikation. Dabei steht aber meistens die Beziehung zwischen Mensch und Tier oder die Gesundheit des Tieres im Vordergrund. Welche Kraft und Geist ein Tier im archaisch-schamanischen Sinn verkörpert, kann nur bei Wildtieren erahnt werden. Sie verkörpern Kräfte der Natur, die uns Menschen auch gegeben sind, leider oft nur noch in Erinnerungsspuren unter der Zivilisationsschicht verkümmert. Wir sind so weit entfernt von dem schamanischen „Sehen“, das die Beobachtung der Tierwelt zur falschen Interpretation der Evolutionstheorie Darwins geführt hat: „Der Stärkere überlebt“, ist heute die Legimitation im Kapitalismus zu Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt. Dabei arbeitet die Natur mit feinst abgestimmten Synthesen und Kreisläufen. Werden diese unterbrochen, kippt das Gleichgewicht. Das Geistbewusstsein der Tiere ist eingebettet in das übergeordnete Bewusstsein, das alle Kreisläufe der Natur verbindet. Sie sind daher sehr weise Berater, wenn das Gleichgewicht wieder gefunden werden muss: Welche Kräfte fehlen uns? Welche Pflanzen benötigen wir zur Genesung? Sie sind wahrscheinlich seit tausenden von Jahren Begleiter in Fragen der Heilung, können bevorstehende Veränderungen im Land anzeigen und mit ihren Wanderungen gaben sie den Nomaden die Zeichen der wandelnden Jahreszeiten, eine erste Art Kalender, viele Jahrtausende vor dem Sonnenkalender. Die Tiere im Land, die Zyklen des Lebens, Mond und Sterne am Himmel waren in der schamanischen Wahrnehmung eng verwoben, was sich bis heute in den verschiedenen Kalender erhalten hat: Die Tierbilder des mesopotamisch- ägyptischen Kalenders, die Tiere im chinesischen Tierkreis, die Monde und die Totems im Medizinrad, um nur einige zu nennen.

Wenn die Tiere physisch aus den Landschaften vertrieben werden, entschwindet mit ihnen eine bestimmte Bewusstheit und Kraft. Mit ihrer Intensität der Lebenskraft, dem unmittelbaren Gewahrsein ihres Bewusstseins im Jetzt, die Andersartigkeit ihrer Sinne und Wahrnehmungsfähigkeit sind sie aber seit langer Zeit Lehrer und Begleiter des Menschen. Dank der Rückkehr schamanischen Wissens aus anderen Gegenden der Erde können wir uns unseren Wurzeln erinnern. Nur wenn wir alle Mitglieder der großen Familie wieder Achten lernen, werden wir das dringend benötigte, neue Gleichgewicht finden können!

Mit den Tiergeistern der Landschaft kommunizieren: Schamanismus & Geomantie

Text: Sibylle Krähenbühl
Bild © Stefan Brönnle

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