Räucherungen werden weltweit angewandt. Sie dienen der Reinigung von Mensch, Tier und Hof, dem Schutz, sowie der Entfernung von schädlichen Einflüssen. Mit dem Rauch steigen aber auch der Dank und die Gebete der Menschen ins Himmlische auf. Auch Segnungen, Vorbereitungen auf die rituelle Arbeit und Weihungen werden gerne mit einer Räucherung begleitet. In dieser Reihe stellen wir verschiedene Räucherstoffe und ihren Einsatz in der geomantischen und schamanischen Arbeit vor.
Weihrauch, Mittelhochdeutsch „wi(h)rouch“, althochdeutsch „wihrauch“ (= Heiliger Rauch) vom althochdeutschen Verb
„wihen“, was „heiligen“ oder „weihen“ bedeutet, ist ein sehr alter Räucherstoff. Bereits die Bibel erwähnt ihn. Für die Assyrer, Hebräer, Cubaber, Ägypter und antiken Griechen war er das wichtigste Räucherwerk. Speziell für Ischtar (Assyrer), für Adonis, den Gott der wiederauferstandenen Natur und Bel, den assyrischen Hochgott, wurde der Weihrauch entzündet. Die prämuslimischen Araber weihten den Weihrauch dem Sonnengott Sabis, in Ägypten wurde der Olibanum dem Gott Amon (Amun) von Theben geweiht. Und natürlich ist Weihrauch aus der liturgischen Handlung der katholischen Kirche nicht wegzudenken. Einer seiner Inhaltsstoffe, das Incensol, hat nachweislich eine angstlösende und antidepressive psychoaktive Wirkung.
Weihrauch weitet und kräftigt zugleich den Geist. Er unterstützt eine Fokussierung auf den Spirit und erhebt aus der Körperlichkeit. Hauptsächlich wird Weihrauch als Weihe- und Segensräucherung verwendet, ist aber auch oft in reinigenden Räuchermischungen mit enthalten.
Die Weihrauchsorte Olibanum hat einen lieblichen, würzig-frischen, ätherischen Charakter. Das Räucherwerk vermittelt gut bei spiritueller Arbeit und führt zu einer klaren Ausrichtung des Geistes. In der Räucherung von Räumen erzeugt Olibanum vor allem Stabilität und vertreibt unerwünschte Energien.
Text: Sibylle Krähenbühl
Seminartipp: 11.-13.12.2015 Das Errichten des Heiligen Raumes
Buchtipp: Sibylle Krähenbühl: Rituelle Hausreinigung
Bild: © Stefan Brönnle (Vorlagen fotolia / Peter Presslein)
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