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Unsere Pflanzengeister – Der Sanddorn

19. Aug. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Pflanzengeister | 0 Kommentare

Sanddorn
Andere Namen: Audorn, Fasanenbeere, Rote Schlehe, Haffdorn, Dünendorn, Sandbeere, Griesbeere.

Vor Tausenden von Jahren begann sich der Sanddorn von Asien aus über den gesamten mitteleuropäischen Raum zu verbreiten, wo es der „Überlebenskünstler“, der zwar viel Licht jedoch keinen nährstoffreichen Boden braucht, schaffte, sogar in Gebieten mit Dauerfrost oder langer Dürre zu überleben.
Der Sanddorn kann also vieles verkraften, so hält es der Strauch aus der Familie der Ölweidengewächse auch unter Bedingungen aus, die keine andere Pflanze so leicht überleben würde.

Den Germanen war der Sanddorn dem Donnergott Thor/Donar geweiht. Vor allem seine orange-roten Beeren, die sozusagen die Signatur der feurigen Farbigkeit des Blitzes tragen, galten als kraftvolles Mittel gegen böse Hexerei. Viele Brauchtümer leiten sich davon wahrscheinlich ab:
Zweige des Sanddorns sollen gegen Hexen und Blitzschlag über Stalltüren gehängt worden sein. Wenn sich die Milch beim Buttern nicht abscheiden ließ, so galt sie als verhext. Dagegen half es, die Milch mit einer Sanddornrute zu schlagen. Die Magie des Sanddorns war sogar noch stärker, wenn er am Donnerstag, dem Donars-Tag, geschnitten wurde. Christlich verändert, sollten die Triebe in der Nacht auf Karfreitag geschnitten werden, wobei bei jedem Schnitt die heilige Dreifaltigkeit angerufen wurde. Wurde ein solcher Zweig – wiederum unter Anrufung der „drei höchsten Namen“ im Haus, Stall und Hof eingesteckt, so konnte nie wieder ein böser Zauber wirken.
Aus dem Brauchtum ist auch überliefert, dass der Sanddorn blinde Pferde wieder sehend machen soll. Sanddorn wird vor allem bei der Tiermagie eingesetzt – hier im Speziellen, um eine besondere Beziehung zwischen Pferd und seinem Reiter aufzubauen. Vergrub man Zehen- und Fingernägel unter dem Sanddornstrauch, so konnte man damit Zahnschmerzen lindern oder gar beseitigen.

In einer Räucherung sollen Beeren und/oder Blätter des Sanddorns dabei helfen, Entscheidungen zu treffen und zu klären, welchen Weg man einschlagen soll.
Regelmäßiges Aufsuchen von Sanddornsträuchern soll Leib und Seele zu einer harmonischen Einheit führen. Lebensmut, Ausdauer und Durchhaltevermögen werden durch den Sanddorn vermittelt.

Der Sanddorn – Geist der Ausdauer und Kraft.



Bild: © Thinkstock
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