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Am 23.7. beginnen die „Hundstage“

23. Juli 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Astronomie | 0 Kommentare

Sternbild Canis major

Traditionell gelten die „Hundstage zwischen dem 23.7. und 23.8. als die trockenste und heißeste Zeit des Jahres. Aber, was hat es damit auf sich und warum werden die Tage so benannt?

Die Benennung geht auf die Antike zurück. Sie bezieht sich auf die „Tage des Großen Hundes“. Damit ist das Sternbild gemeint, dessen hellster Stern der Sirius ist. Etwa um Christi Geburt ging Sirius Ende Juli im Osten auf, nur um kurz danach von der aufgehenden Sonne überstrahlt zu werden. Dies nennt man einen „heliakischen Aufgang“. Von da an verging ein Monat bis das Sternbild in seiner Gesamtheit in den Morgenstunden zu erkennen war.

Durch die Präzession (das Taumeln der Erdachse)und verschiedene Kalenderreformen ist dieses astronomische Schauspiel inzwischen aber etwa einen Monat später zu beobachten. Die Benennung der „Hundstage“ ist jedoch geblieben.

Im Grunde ist ihre mythologische Bedeutung aber noch viel älter:
In Ägypten wurde Osiris mit dem Sternbild des Orion gleichgesetzt und Isis mit Sirius. Die Hieroglyphe für Isis zeigt einen Stern über einem Dreieck, einer Pyramide. Für 70 Tage waren im alten Ägypten Orion und Sirius (Osiris und Isis) nicht am Himmel zu sehen. 70 Tage dauerte die Zeit der Einbalsamierung und Trauerzeremonien für einen Pharao. Im alten Ägypten stiegen Orion und Sirius noch zur Sommersonnwende (Präzession. Siehe oben!) wieder auf. Hierbei handelte es sich um einen sogenannten heliakischen Aufgang.

Nach 70 Tagen gingen Orion und Sirius (Osiris und Isis) am östlichen Horizont auf, um kurz darauf von der Sonne überstrahlt zu werden. Im Mythos zeugt Isis mit dem (eigentlich toten) Osiris das Kind Horus, das später mit der Sonne gleich gesetzt wurde (Orion und Sirius zeugen, d.h. “erschaffen” die Sonne). Nun begann zu dieser Zeit um die Sommersonnwende die Zeit der Nilüberschwemmungen und damit die Fruchtbarkeit für das Land!Die Cheopspyramide ist so gebaut, dass zu ihrer Bauzeit, 2600 v. Chr. die von der Archäologie als “Luftschächte” titulierten Gänge im Osten der Pyramide genau auf Orion und Sirius zum Zeitpunkt ihres heliakischen Aufganges zur Sommersonnwende zeigten.

Die Hundstage zeigten also im alten Ägypten durch den heliakischen Aufgang des Sirius im Sternbild Großer Hund die fruchtbare Zeit des Jahres an.

Bild: Stefan Brönnle

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