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SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS

27. Apr. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Mythen, Symbole, Schamanismus, Magie | 2 Kommentare

Das Sator-Quadrat

Das sogenannte „Sator“-Quadrat gehört mit zu den magischen Quadraten (ähnlich z.B, der tabula smaragdina, oder dem Lo Shu). Dieses beruht statt auf Zahlen auf Buchstaben. Es ist ein sogenanntes Palindrom (Satz oder Wort, das man vorwärts und rückwärts lesen kann).

Die frühesten Beispiele des Sator-Quadrates stammen aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert. So findet man das magische Sator-Quadrat in Pompei, Cirencester, Menchester, im Petersdom, im Dom von Siena, der Peter-und-Paul-Kirche auf dem Westerbuchberg u.a.. Das Foto stammt vom Eingang in eine Kirche auf Malta.

Als in sich geschlossenes Bild wurde dem Sator-Quadrat magische und schützende Eigenschaften zugesprochen. Es wurde z.B. genutzt, um sich vor Seuchen und Unheil zu schützen. Aus der ersten Hälfte lässt sich durch Umstellung der Buchstaben „PATER NOSTER“ (Vater unser), sowie a und o (alpha und omega = Anfang und Ende) bilden (siehe unten).

Die Übersetzung ist vor allem deswegen nicht ganz einfach, weil das Wort AREPO eigentlich keine Bedeutung besitzt. In der Regel wird es daher meist als Eigenname übersetzt.


SATOR: Sator ist der Sämann, eine relativ eindeutige Metapher für den Schöpfer

AREPO: Wie gesagt, linear nicht übersetzbar

TENET: Hält

OPERA: Arbeit/Werke

ROTAS: Räder


Linear übersetzt hieße der Satz: „Der Sämann (Schöpfer) Arepo hält durch seine Arbeit die Räder (am Laufen)“. Oft wird dies so gedeutet, dass Gott durch sein Werk die Kontinuität der Schöpfung erhält.

Eine weitere Möglichkeit ist, das Quadrat bustrophedon zu lesen (Wie der Ochse pflügt, also zeilenweise abwechselnd von links und von rechts bzw. spaltenweise abwechselnd von oben und von unten) und außerdem die mittlere Zeile zu verdoppeln: sator opera tenet – tenet opera sator („Der Sämann hält die Werke – es hält die Werke der Sämann“). Also Gott erhält seine Werke.

TENET erzeugt in der Mitte ein Kreuz, das die Welt „HÄLT“. Aus dem vor- und rückwärts zu lesenden SATOR AREPO / OPERA ROTAS und TEN (aus TENET) lässt sich wie oben beschrieben die Worte A PATER NOSTER O schreiben, für Vaterunser/ Alpha und Omega. So kann das Magische Palindrom-Quadrat als die Wiedergabe eines schützenden und segnenden Wortbildes gedeutet werden.

Das linear nicht verstehbare AREPO, wird mancherorts so gedeutet, dass der denkende und göttlichem Wirken geöffnete Mensch den Schöpfer aus seinen Werken (OPERA) erkennt. Er setzt den Schöpfer so sehr mit seiner Schöpfung gleich, dass er die Umkehrung AREPO als Chiffre für den unbekannten Gott benutzt. Esoterisch wird darin der Mensch selbst gesehen:

(frei):

Der Schöpfer Mensch hält (durch die Erkenntnis) die Macht über das Räderwerk der Schöpfung.

Das SATOR-Quadrat ist ein Stück kulturhistorische Magie- und Erkenntnisgeschichte. Augen auf, wo es euch begegnet!


Bild © Stefan Brönnle

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Kommentare

Juraj ChudyJuraj Chudy

Sator arepo tenet Opera rotas.
Darf mann gerne kombinieren mit.
Setu metu atuo .
Und
Iso terra norte.
Asiia aita atiia amutosat.

Axel ErteltAxel Ertelt

Die Sator-Formel oder auch das Sator-Quadrat ist auch etliche Male Bestandteil in dem umstrittenen, sogenannten Wunderbuch der egyptischen Geheimnisse. Dieses trägt den Titel „Albertus Magnus bewährte und approbirte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Menschen und Vieh“ und als Untertitel „Für Städter und Landleute“. Das Buch besteht aus vier Teilen, die zuerst einzeln, dann als Gesamtwerk um 1850/52 in Reutlingen erschien. Es wird von vielen (fälschlicherweise) dem später heiliggesprochenen Dominikanermönch Albertus Magnus zugeschrieben. Das Buch enthält zahlreiche geheimnisvolle bis okkulte Rezepte und Praktiken, die aus heutiger, wissenschaftlicher Sicht völliger Humbug sind. Und dennoch denke ich, dass auch hinter diesem Buch etwas mehr steckt, als man heute glauben mag. Die Übersetzungsversuche aus dem Lateinischen sind m.E. ziemlich wage und sehr großzügig ausgelegt, zumal das nicht übersetzbare Wort AREPO dann schlichtweg in Ermangelung einer Übersetzungsmöglichkeit als Eigennamen interpretiert wird. Ich selbst beschäftige mich schon längere Zeit auch mit der Sator-Formel und bin erstmals im größeren Stile in meinem 1985 erschienenen Buch "Die interplanetaren Kontakte des Albertus Magnus" und später in meinem 2010 erschienenen Buch "Das Mittelalter war ganz anders" an die Öffentlichkeit gegangen...

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