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Geomantische Baukunst – Das romanische Würfelkapitell

01. Apr. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Architektur, Geometrie, Symbolik | 0 Kommentare

Würfelkapitell symbolische Konstruktion und ätherische Wirkung

Einige klassisch-architektonische Stilmittel sind genial einfache und dennoch präzise wirkende geomantische Installationen. Dazu gehört das in der Frühromanik genutzte Würfelkapitell. Als Kapitell bezeichnet man den oberen Säulenaufsatz von lat. capitellum „Köpfchen“ (zu caput „Kopf“). In der Romanik wurde dieser Abschluss zur Hälfte als Kreis und zur Hälfte als Quadrat („Würfel“) gestaltet und sehr gedrungen wirkenden Säulen aufgesetzt.

Der Würfel als Symbol der Erde (Quadrat) erzeugte stilistisch eine größere Schwere. Die gedrungene Säule verstärkte diesen Effekt. Im Feinenergetischen bewirkt dies, dass vor allem der Erdäther (in der Anthroposophie auch „Lebensäther“ genannt) durch die Masse des Würfels im Raum quasi nach oben gezogen wird. Ätherisch steht man sozusagen IN der Erde.

Auch in der verwendeten Architekturgeometrie neigt die Romantik zur harmonikalen Entwicklung aus dem Quadrat heraus (ad quadratum/Quadratur). Der Erdenbezug ist ihr wichtig, weshalb man auch in vielen romanischen Kirchen beim Betreten des Kirchenschiffs oft erst einmal Stufen hinab in die Erde geht. Das Licht dagegen kommt von sehr weit oben, von den Lichtgaden. Dies erzeugt eine Art „Kelleratmosphäre“, das Gefühl sich in der Erdentiefe, im Leib der MATERie zu befinden.

Das Würfelkapitel unterstützt diese Wirkung und vertieft sie buchstäblich. Es geht nicht – wie in der Gotik - darum, mit dem äußeren Licht zu spielen, sondern das innere Licht, den Christus in der Erde, in Dir selbst, zu erfahren.

Im Baseler Münster wird dieser Effekt auf der Galerie sehr anschaulich (Bild): Man hat das Gefühl sich in einer Krypta zu befinden, obgleich man doch hoch über dem Bodenniveau des Kirchenschiffes steht. Alles ist Erde, alles ist Leib. Man erlebt eine Art Umstülpung des Raumes, denn die Erdentiefe ist gleichsam angehoben und „schwebt“ dem Himmel entgegen. Lässt man sich darauf ein, entsteht ein Gefühl, das dem eines Embryos im Mutterleib gleichen muss: Ganz von MATERie umhüllt schwebt man doch schwerelos, beinahe entkörperlicht.

Auch in der Symbolik greift das Würfelkapitell auf diese Umstülpung, auf diese Gleichzeitigkeit von Gegensätzlichem zurück. Zweidimensional entwickelt es sich geometrisch aus einem Quadrat und einem Kreis. Die Quadratur des Kreises ist viel mehr als ein mathematisch-geometrisches Problem, bei dem versucht wurde Umfang und Inhalt von Quadrat und Kreis einander anzunähern. Die Herausforderung dieses Problems liegt in der Symbolik: Der Kreis ist ein Symbol der Unendlichkeit und damit Gottes und des Himmels, das Quadrat aber mit seiner Stabilität ein Symbol der Erde. Die Quadratur des Kreises ist daher nicht mehr und nicht weniger als das Symbol des „Himmels auf Erden“, des „Reich Gottes“.

Im Würfelkapitell ist die untere Hälfte kreisförmig (himmlisch), die obere aber quadratisch (irdisch). Beide Sphären sind mit einander verschränkt, quasi umgestülpt: Der Himmel unten, die Erde oben.
So wird geometrie-symbolisch zum Ausdruck gebracht, was gestalterisch-atmosphärisch geschaffen wurde: Eine Umstülpung des Raumes, in der dem Himmel nahe auf der Galerie der Erdäther den Raum erfüllt wie in der Krypta, in der Erdentiefe. Himmel und Erde, Geist und Materie sind verschränkt, so das ein Drittes entsteht: der Wahrnehmungsraum des Menschen, der in sich die Göttlichkeit entdeckt.

Bild © Stefan Brönnle, Galerie Baseler Münster

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