Andere Namen: Dach-Hauswurz , Dachwurz, Hauslach, Bart des Jupiter, Dachlauch, Donnersbart, Donnerwurz, Steinrose, Gewitterkrut, Gottesbart, Grindkopf, Hausampfer, Mauerkraut, Hauslaub, Ohrpeinkraut, Warzenkraut.
Der botanische Name „Sempervivum“ bedeutet „die Immerlebende“, weshalb sie auch als Symbol des ewigen Lebens galt.
Vollständig abgekoppelt von der Erde lebt die Hauswurz fast unmittelbar auf dem nackten Stein, auf Mauern und Dächern, unverändert von der Jahreszeit und allen Klimabedingungen trotzend. So galt die Hauswurz als typische „Götterpflanze“ und war dem germanischen Gott Donar (Donnersbart, Donnerwurz), bzw. bei den Römern Jupiter („Bart des Jupiter“) geweiht. Da sie sich so ganz von der Erde ab- und dem Himmel zuwendet (sie geht in gedüngter Erde sogar ein!), war ihre Hauptverwendung im Volksglauben zum Schutz vor Blitzschlag. Karl der Große befahl in seiner Landgüterverordnung (Capitulare de villis) sogar, dass jeder Bauer seine Hauswurz auf dem Dach haben solle, damit er vor Blitzschaden verschont bliebe. Verstärken ließ sich die blitzabwehrende Wirkung des auf den Dächern angesiedelten Hauswurz dadurch, wenn beim Herannahen eines Gewitters Hauswurzrosetten im Herdfeuer verbrannt wurden.
Hauswurz in den Schornstein gehängt verhinderte, dass Hexen und böse Geister durch diesen ins Haus gelangten. Blühte die Hauswurz auf dem Dach weiß, so deutete dies auf einen Todesfall im Haus hin, blühte sie rot, so galt dies als ein Vorzeichen von Hochzeit und Glück. Verdorrte die Hauswurz auf dem Dach gar, so standen grundlegende Veränderungen an, oder gar der Verlust von Haus und Hof. Im niederbayrischen Vilstal hieß es, dass das Glück fortziehe, wenn man die Hauswurz von Dach entferne.
Hildegard von Bingen sah in der Hauswurz ein starkes Aphrodisiakum, es sollte die Lust der Frau stark anregen. Für ältere Männer konnte es auch als Potenzmittel Anwendung finden. So gaben früher heimlich die Frauen ihren Männern Hauswurzsaft in das Getränk. Kühen gab man auch die Hauswurz zu fressen, um die Milchproduktion anzuregen und damit die Kühe den Stall wiederfanden. Auf Viehställe gepflanzt, sollte die Pflanze dafür sorgen, dass die Tiere vor Seuchen bewahrt bleiben.
Die Hauswurz, zu Pfingsten gesammelt (also am Tage, an dem der Mythologie nach der Heilige Geist über die Jünger kam) war aber auch Bestandteil von „Hexenflugsalben“.
Es hieß auch, dass der Hauswurzsaft die Haut schön mache und Warzen und Sommersprossen vertreibe („Warzenkraut“). Hildegard von Bingen verabreichte den Saft – ins Ohr geträufelt - auch bei Schwerhörigkeit und Ohrenschmerzen („Ohrpeinkraut“). Von einem auf die Haut applizierten Gemisch aus Hauswurzsaft, Gummi, rotem Arsenik und Alaun glaubten manche sogar, man könne unter seinem Schutz glühendes Eisen anfassen.
In der Homöopathie wird Sempervivum vor allem bei Brandwunden und Verätzungen eingesetzt.
Die Hauswurz – Geist des Himmels und der Blitze
Bild: ©istockphoto @ thinkstock .de
Unsere Pflanzengeister - Die Hauswurz
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