Als immergrüne Pflanze steht die Stechpalme gerade in im Winter laublosen Klimaregionen in enger Verbindung zur Überwindung des Todes und dem ewigen Leben. Als solches Symbol wurde die Stechpalme bereits von Kelten, Germanen und Römern genutzt. Daher ist auch unser weihnachtlicher Gebrauch eng mit dieser Grundsymbolik verbunden.
Andererseits ist die Stechpalme durch ihre spitzen Blätter auch dem Feuerelement verbunden. Äste der Stechpalme, an Häuser und Ställe gehängt, schützten Haus und Hof vor Blitzschlag. Ein Hinweis, dass sie auch Thor geweiht war. In Kamine gehängt verhinderte die Pflanze das Eindringen böser Geister in die Hausmitte (den Herd). Ihre innere "Wärme" sollten Waldgeister anlocken, für die sie als Schutz und Behausung diente. Diese ihrerseits dankten es dem Haus und seinen Bewohnern durch ihren Segen.
Im antiken Rom wurden während der Saturnalia, der römischen Sonnwendfeier, Stechpalmenzweige als Zeichen immerwährender Freundschaft ausgetauscht. Im Christentum wurden sie dagegen oft als Zeichen der Dornenkrone Christi gedeutet und ihre roten Beeren standen für das vergossene Blut Christi, das er aus Liebe zur Menschheit gegeben hatte. Nach einer anderen Legende hatte die Pflanze früher keine "Dornen". Erst als Christus gekreuzigt werden sollte und das Volk "Kreuzigt ihn!" rief, wuchsen den zuvor als Ehrerbietung gelegten Palmzweigen die Dornen und sie verwandelten sich in die Stechpalme.
Vor allem im angelsächsischen Raum ist "holly", die Stechpalme, DAS Symbol für Weihnachten.
Für die Kelten symbolisierten die roten Beeren der Pflanze die weibliche Lebensenergie, während die weißen Beeren der Mistel den männlichen Samen verkörperten. Zusammen fanden die Beeren beider Pflanzen bei der Wintersonnwende Anwendung als "mythisches Elternpaar", das die Erde neu mit Fruchtbarkeit segnete, die dann im Frühjahr wiederkehrte.
Zu Ostern kommen in einigen Bräuchen noch heute die feurigen Aspekte der Pflanze zum Tragen: Stechpalmen werden als Ausdruck der Freude über die Auferstehung - im Vorchristlichen der Erde und der Fruchtbarkeit, im Christlichen der Christi - verbrannt. Ihre Asche findet als Material für das segnende rituelle Aschekreuz Anwendung.
In der Radiästhesie gelten Stechpalmen als Zeigerpflanzen für geologische Verwerfungen, denen ebenfalls eine starke feurige Komponente nachgesagt wird. Zugleich werden Stechpalmen auch zur "Entstörung" solcher Zonen eingesetzt.
In der Phytomedizin wird die Stechpalme eingesetzt, um rheumatische Erkrankungen und Nierenleiden mit Wärme zu begegnen. Ein Tee aus ihren Blättern wird bei Fieber - dem "Feuer des Körpers" - eingesetzt. Es wundert daher nicht, dass die Stechpalme traditionell dem feurigen Planeten Mars zugeordnet wird.
Die Bachblüte "Holly" wird ebenfalls einem Feuerorgan zugesprochen. Sie wird eingesetzt um das "Herz zu öffnen".
Die Stechpalme - Geist des Feuers.
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