Die Jólasveinar (auf Deutsch „Weihnachtsgesellen") sind 13 raue Gesellen, die als eine Art von Weihnachtsmännern im isländischen Brauchtum verankert sind. Sie kommen ab dem 12. Dezember von den Bergen herab zu den Menschen. Jeden Tag wird es einer mehr, so dass am 24. Dezember alle versammelt sind. Anschließend kehrt jeden Tag wieder einer zurück, so dass am Drei-Königs-Fest (6. Januar) wieder alle verschwunden sind.
Die Jólasveinar sind die Kinder des Trollweibs Grýla und ihres Vagters Leppalúði. Im ursprünglichen isländischen Brauchtum waren die Jólasveinar tatsächlich eher wilde Männer, die die Menschen neckten, etwas vom Essen stahlen usw. Darum legte man etwas für sie nach draußen, um verschont zu bleiben. Ihre Zahl weist vor allem bei ihrer Rückkehr in die Berge auf die Raunächte hin, die ebenfalls mit dem 6. Januar beendet sind. So stellen die Jólasveinar jene Geister der Zeit zwischen den Jahren dar, die nicht kontrollierbaren Urkräfte. Auch 13teilige „Adventskalender" waren – und sind es z.T. noch heute – in Island gebräuchlich.
Erst in letzter Zeit sind sie mit dem Weihnachtsmannmythos verschmolzen, tragen rote Mäntel und bringen sogar Geschenke. Die Taten der Weihnachtskerle werden in einem bekannten Gedicht von Jóhannes úr Kötlum (1899–1972) beschrieben.
Bild: gemeinfrei
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