Der Giants Ring (Ring des Riesen) ist eine gigantische Henge-Anlage in Nordirland. 180 Meter Durchmesser und eine Fläche von 2,8 ha werden von einem rund 3,50 Meter hohen und an seiner Basis ca. 18 Meter breiten Wall umhegt. Dieser wird an mehreren Stellen abgesenkt, so dass über diese Nischen Peilungen zu essentiellen astronomischen Ereignissen (Sommersonnwende etc.) möglich sind.
Im Zentrum der riesigen Anlage befinden sich die Reste eines Cairns, eines „Ahnenhauses". Außerhalb des Walls sind vereinzelt Menhire platziert.
Die Anlage wird auf ein Alter von rund 4700 Jahren geschätzt, was sie älter macht als z.B. die Cheopspyramide. Etwa dreihundert Jahre vor dem Bau des Walls war der Henge von Pallisaden umhegt. Die ersten Spuren deuten auf eine grundlegende Entstehungszeit um 4000 v. Chr. hin. Insgesammt ist damit der Henge Giant Ring größer und älter als z.B. Stonehenge.
Die rituelle Nutzung des Ortes reichte bis ins 18.Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurden hier rituelle Pferderennen abgehalten.
Wie der Name sagt, wird wie so oft auch diese Ritualstätte mythologisch den Riesen zugesprochen. Die Arbeitsleistung in der Steinzeit muss – nur mit Holz-, Horn- und Steinwerkzeugen – in der Tat gigantisch gewesen sein. Der Cairn im Zentrum und die möglichen Sonnenvisuren zeigen an, dass die Ahnenverehrung als Basis der Rhythmen des Jahreskreises betrachtet wurden.
Giant Ring wirkt wie eine riesige Satellitenschüssel, eine „kosmische Empfangsstation" mit dem Cairn im Brennpunkt.
Bild © Stefan Brönnle
Luftbild: Google
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