Quarz ist ein außergewöhnliches Wirkmaterial. Seine Lichttransparenz und seine energetischen Eigenschaften faszinierten den Menschen von frühester Zeit an. Wegen seiner Härte und die beim Brechen entstehenden scharfen Kanten wurde er schon früh für Speer- und Pfeilspitzen verwendet. Diese Nutzung wurde jedoch deutlich von seiner Nutzung als spiritueller Schmuck- und Heilstein übertroffen.
Die Wortbildung ist nicht eindeutig geklärt. Faszinierend ist jedoch, dass er in den meisten Sprachen eben „Quarz" (englisch/französisch quartz, spanisch cuarzo, portugiesisch quartzo, usw.) heißt. Noch im Mittelalter war der Begriff Quarz eine allgemeine Bezeichnung für Bergwerke und Kristalle. Sein Name lässt sich aus dem altslavischen Wort tvrudu für „hart" ebenso ableiten, wie dem mittelhochdeutschen Wort querch für „Zwerg". Er steht damit mit der Erde selbst und ihrem Bewusstsein in Beziehung. In Irland wird der Quarz den feenartigen Leprechauns zugeordnet. Er verkörpert das Bewusstsein des Landes.
In der Antike waren die Griechen der Meinung, beim Quarz handle es sich um Wasser, das so tief gefroren war, dass es nie wieder auftaute. Sie nannten ihn daher „Eis": Krystallos. Für die Römer war der Quarz Sitz der Götter und verlieh Weisheit und Mut. Verbreitet war die Auffassung, dass Quarz ein lebendiges Wesen ist, dass alle hundert Jahre einen Atemzug nimmt. Er besitzt also einen eigenen Lebenskraftrhythmus. In den Mythen Japans galt so der Quarz auch als Atem des weißen Drachen und bei den australischen Aborigines kam der für sie heilige Quarz vor allem bei Regenritualen zum Einsatz.
Aus der heutigen industriellen Nutzung ist Quarz nicht mehr wegzudenken. Er zeigt einen starken piezoelektrischen Effekt: Auf Druck und Zug reagiert der Quarzkristall mit elektrischer Polarisierung. Setzt man ihn also als Baumaterial ein und setzt ihn damit dem Druck des auf ihm ruhenden Gewichtes aus, so wird ein feiner elektrischer Strom erzeugt. Wird der Quarz dagegen von einer pulsierenden Kraft angeregt (wie z.B. Wechselstrom), so erzeugt er eine verstärkende Resonanzschwingung. Wegen der Regelmäßigkeit und Genauigkeit dieser Schwingung werden Quarzkristalle als Schwingquarze in Quarzoszillatoren als Zeitbasis und Taktgeber für elektronische Schaltungen eingesetzt, zum Beispiel in Uhren, aber auch in der Funktechnologie. Solche Quarzoszillatoren verhalten sich bei Reihenresonanz wie ein Kondensator. Dabei entstehen auch Oberwellen in ganzzahligen Verhältnissen zur Grundfrequenz.
In der Physikalischen Radiästhesie besitzt Quarz Eigenresonanzen von
- 2,2 cm LA, der Eigenschwingung des Siliziums, das auch in unseren Knochen vorkommt. Auf die sich aufbauende Schwingung ist der Mensch daher hoch resonanzfähig
- 2,5 cm LA, einer Grundfrequenz unseres Ätherkörpers (abgrenzende Erdätherhülle)
- 2,9 cm LA, einer Grifflänge, die auch in geweihten Objekten auftaucht. Der Quarz besitzt sozusagen eine erdbezogene Grundweihung
- 4,1 cm LA, die auch mit „Nervenkraft" und „Beredtsamkeit" assoziiert wird, der ätherischen Kraft der Sonne und in bestehenden axis mundi auftaucht.
- Nicht zuletzt ist einer der Quarz-Grundfrequenzen 6,9 cm LA, die mit Lebenskraft assoziiert ist.
In der Steinheilkunde ist Quarz – vor allem natürlich der klare Bergkristall – als „Master-Healer", als universales Heilmittel bekannt. Im Ritual verstärkt er die geistige Ausrichtung wie Wünsche und Gebete, weshalb er im Buddhismus für Meditationen genutzt wird und als Kugel geschliffen auch bei uns der Wahrsagung diente.
Berücksichtigt man diese herausragenden Eigenschaften, so wird erahnbar, warum z.B. im Cairn Newgrange in Irland Quarzsteine aus den rund 80 Km entfernten Wicklow-Mountains herbeigeholt wurden, um – wie die Rekonstruktion des Mounts vermuten lässt – damit die Fassade zu verkleiden.
Allerdings wurden die Quarzsteine weit gestreut gefunden. Professor George Eogan bezweifelt die ausgeführte Interpretation, weshalb im Nachbarmount Knowth die gefundenen Quarzbrocken bei der Rekonstruktion auf dem Boden gelassen wurden. Neben der Fassade fand Quarz auch im stark verwendeten Granit und Sandstein als Baumaterial in Newgrange Anwendung. Wir haben also einen vor allem auf Lebenskraft, sowie die geistige Ebene hochresonanten Bau, der angeregt durch die geomantischen Strukturen zu schwingen beginnt und den Menschen einbezieht. Zur Wintersonnwende verstärkt die Quarzfassade die Kraft der aufgehenden Sonne und lässt den Sakralbau zu einem „Kondensator" für eben diese genannten Qualitäten werden.
Bild Quarz/Titel © bjphotographs/fotolia.com
Bilder Newgrange und Details © Stefan Brönnle
Kommentare
Wie im Text erwähnt, wurde der Quarz als gefrorenes Wasser gesehen. Diese Grundidee wurde auch in Australien ähnlich bewertet. Die Transparenz des Steines vermittelt die Qualität von Wasser. Das Wasser ist flüssigkristallin, so wie der Quarz ein Kristall ist. Daher die Nutzung in Regenritualen.
Danke für die vielen Informationen zum Quarz. Wie haben die Aborigines ihn bei den Regenritualen eingesetzt ? Interessant zu wissen weil er primär dem Element Erde zugeordnet wird.