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Die Klostergärten des Mittelalters

13. Sept. 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Symbole, Landschaft | 0 Kommentare

Mittelalterlicher Klostergarten

Im mittelalterlichen Klostergarten hatte jedes Ding, jede Pflanze, jedes Kraut seinen festen symbolischen Platz im Gefüge des Gartens. Jede Pflanze stand für eine genau bezeichnete göttliche Gabe oder christliche Tugend. Klostergärten stellten somit, geomantisch betrachtet, ein geistiges Gesamtgefüge, ein so genanntes Holon dar.

Unter einem Holon versteht man einen begrenzten Raum, der gemäß der christlichen Lehre »wie im Himmel, so auf Erden« oder dem Gesetz »wie im Großen, so im Kleinen« alle geistigen Archetypen des Kosmos in sich trägt. So bildet jede in sich geschlossene Einheit, jedes »Individuum«, ein solches Holon. Mannigfaltig sind so auch die analogen Darstellungen von Mensch und Erde im Mittelalter. Der mittelalterliche Klostergarten kann geradezu als Prototyp eines Holons verstanden werden. Seine Mauern bildeten die Haut, die diese räumliche Einheit gegen andere räumliche Einheiten abgrenzte. Durch die exakte Platzierung der geistigen Urbilder oder Archetypen vertreten durch die Pflanzen in ihrem gegenseitigen Verhältnis zueinander wurde ein Feld aufgespannt, das in völliger Übereinstimmung mit dem christlichen Kosmos stand.

Energetisch wurde dies vor allem durch den geomantisch orientierten Bau der Mauern verstärkt. Dies geschah zum einen durch die gezielte Setzung der Mauern auf Strahlungszonen, zum anderen durch den Bau der Mauern mit Hilfe von so genannt polarisierten Steinen. Jeder Naturstein besitzt eine Polarität. Vereinfacht ausgedrückt, schwingt jedes der gegenüberliegenden Enden eines Steines im gegenpolaren Sinne ähnlich einem Magneten mit einem Nord und einem Südpol. Wie wir noch sehen werden, eröffnet dies vielfältige Möglichkeiten der Steinsetzung, die wie im Falle der mittelalterlichen Klostermauern eine starke Trennung von Innen und Außen hervorrief.

Dies unterstützte die Bildung eines geistigen Holons. Doch allein darauf verließ man sich nicht. Die Mauern wurden wie gesagt häufig auf starke Strahlungsquellen gesetzt, mit Vorliebe auf Wasseradern. Die Zisterzienser waren Meister des Wasserbaus. Stets gründeten sie ihre Klöster an Flüssen, von denen sie kunstvoll unterirdische Kanäle unter Kirchenschiffe und Klostermauern lenkten, um diese durch die energetische Abstrahlung des Wassers anzuregen. Häufig zeigt sich die positive Kraft des Ortes in Schwalbennestern im Kreuzgang oder im Portal, denn Vögel nisten nur dort, wo ein für ihre Nachkommen positives Strahlungsmilieu herrscht.

Wichtig war stets auch die Gestaltung der Mitte. Oft wurde sie mit einem Springbrunnen besetzt, wo dies nicht adäquat oder möglich war, durch einen einzeln stehenden Apfel (Lebensbaum!) oder Maulbeerbaum. Wir erkennen hier das Motiv der heiligen Mitte und der Axis Mundi wieder und wirklich: Sehr häufig findet sich hier auch eine energetische Achse, ein so genannter einstrahlender Punkt.

So steht in der Mitte des Klostergartens von Shrewsbury Quest in Großbritannien ein Weißdorn, ein Ableger des heiligen Weißdornbusches, den Josef von Arimathea in Glastonbury gepflanzt haben soll. Eine wahrlich heilige Mitte, die selbst den Mythos vom heiligen Gral in sich trägt.



Bild © Thinkstock

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