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Unsere Pflanzengeister - Die Petersilie

08. Apr. 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Pflanzengeister | 0 Kommentare

Petersilie

Andere Namen: Petershiljen (Nordwestdeutschland), Peterssöl (Lübeck), Peterzölge (Königsberg), Peiterzilje (Braunschweig), Peerzilich (Hunsrück), Silk (Niedersachsen), Petersillig (Westfalen), Bittersilche, -zilche‚ angelehnt an "bitter" (obersächsisch, nordböhmisch), Pitterseig, Peterziige, -zeile, -zellich (bergisch), Peterling (schwäbisch), Peterle, Peterli (fränkisch, alemannisch), Chuchipeterii (Wallenstadt).

Die älteste schriftliche Erwähnung findet sich auf einem Schriftstück auf mykenisch-griechischen Linearschrift B als se-ri-no (Sellerie, später „ Selino “), in der Antike wurde noch das petro- für "Stein" vorangestellt, also „Stein-Sellerie“. Der Volksglaube besagt, dass der Name dieses Krauts aufgrund der langen Zeit zwischen Säen und Erscheinen gewählt wurde. Dies wurde damit begründet, dass die Saat erst nach Rom reisen und sich von Petrus die Erlaubnis zum Aufgehen holen musste!

Die Petersilie galt im antiken Griechenland als heilige Pflanze. Ähnlich dem Lorbeer (dieser vor allem in Rom) wurde Petersilie im Haar getragen. So trug sie z.B. auch Herkules bei Feierlichkeiten. Die Griechen trugen bei festlichen Anlässen Petersilienkränze auch auf ihren Köpfen, um der Trunkenheit vorzubeugen. Kränze aus Petersilie wurden den Siegern der Isthmischen und Nemeischen Spiele übergeben. Im alten Rom gab man sie den Gladiatoren vor dem Kampf, damit sollte nicht nur deren Mut, sondern auch das Volumen ihrer Muskeln verdoppelt werden.

Eine der vordringlichsten Wirkungen der Petersilie ist auf die Geschlechts- und Harnwege und -organe. Die Nymphe Kalypso bettete Odysseus auf Petersilie, was die aphrodisierende Wirkung der Pflanze hervorhebt. Daher war den Kriegern Athens die Petersilie verboten, weil sie die sexuellen Energien aufheizt. "Den Männern hilft´s aufs Pferd, den Frauen unter die Erd." So ein altes Sprichwort.

In christlicher Zeit war die sexuelle Wirkung der Petersilie gar nicht gerne gesehen. Im Mittelalter wurde befürchtet, die Petersilie bringe Unglück. Die lange Keimdauer der Pflanzen wurde als Anlass für die Erklärung genommen, die Petersilie müsse siebenmal zum Teufel fahren, bevor sie keimt. Allerdings könne man dies verhindern, indem man am Karfreitag aussät. Dadurch hatte das Böse keine Macht und das Grün erschien wesentlich schneller. Andere Überlieferungen berichten, dass nur mittwochs ausgesät werden durfte. Am besten mit Wut im Bauch oder mit einem breitem Lächeln.

Um eine Verwechslung mit der giftigen, aber ähnlich aussehenden Hundspetersilie zu vermeiden, wurden in den Klöstern des Mittelalters Sorten mit krausen Blättern gezüchtet. Wer sich mit Petersilie wusch, sollte schön werden. Auch wurden die Stängel im Mittelalter für Liebeszauber verwendet. In Anspielung auf die potenzfördernde Wirkung der Petersilie nannte man im Mittelalter Straßen, in denen sich Bordelle befanden, auch „Peterlesgässchen“.

Die sexuelle Eigenschaft der Petersilie ging sogar in ein Kinderlied ein:

"Petersilie, Suppenkraut, steht in unserm Garten,
unser LieseI ist die Braut, kann nicht länger warten.
Roter Wein, weißer Wein, morgen soll die Hochzeit sein
".

Bei Hochzeiten wurde Petersilie verräuchert, um böse Geister und Unglück von den frisch Vermählten fernzuhalten. Beim Räuchern wirken Petersilienblätter reinigend, desinfizierend und harmonisierend.

In der Antike war das Kraut ein Symbol der Wiedergeburt, da es Verstorbenen Leben einhauchen sollte. In Ägypten spielte Petersilie im Totenkult eine Rolle; man bestattete die Toten mit Kränzen aus Eppich und Petersilie.

Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend beschrieben.

Die Petersilie — Geist des Eros

Bild © fotolia

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