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Jenseitsreiche und Planetensphären

29. Okt. 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Schamanismus, Jenseits | 0 Kommentare

Menschen vor Sternenhimmel

Ein tiefsitzender Glaube unserer christlichen Kultur ist, dass der Mensch verschiedene Jenseitsreiche erleben kann, die er aufgrund seines ethischen Verhaltens erfährt. Himmel und Hölle kennen die verschiedensten Ausformungen als Belohnung oder Strafe für die Taten des Lebens. So beschreibt der italienische Dichter Dante Alighieri (1265-1321) in seiner „Göttlichen Komödie“ neun Paradieswelten entsprechend neun Gestirnssphären, die die Erde umhüllen. Auf ähnliche Weise bereiste auch der Prophet Mohammed in seiner Vision die sieben Himmel entsprechend den sieben damals bekannten Planetensphären.

Ganz im Gegensatz dazu, gelangt man in der tibetischen Vorstellung weniger als Belohnung oder Strafe in die verschiedenen „Himmel“ oder „Höllen“ – wie das Reich der Titanen, der hungrigen Geister oder der Götter. Vielmehr, weil man sich von dem jeweils emittierenden Licht der Sphäre angezogen fühlt. Die Jenseitsreiche bilden gleichsam einen Spiegel des Bewusstseins des Verstorbenen.

Dagegen entschied für die Germanen die Todesart, in welches Jenseitsreich man aufgenommen wurde: Tapfere Krieger, im Kampf gefallen, kamen zu Odin nach Walhalla, an Altersschwäche oder Krankheit Verstorbene dagegen in das unterirdische Reich der Göttin Hel. Eine solche Vorstellung herrscht auch bei vielen Naturreligionen. So gelangen vom Blitz Erschlagene, ebenso wie im Kindbett verstorbene Frauen bei den Serern im Senegal nach Honulu, einem Jenseitsreich beim Mittelpunkt der Erde.

Bei den Azteken gab es dagegen – ähnlich wie im alten Ägypten – eine soziale Trennung: Die gewöhnlichen Sterblichen, ob gut oder böse, gelangten ins Jenseitsreich nach mictlan, während der König oder seine Verwandten nach mictleaci reisten. Erst unter christlichem Einfluss wurden so aus unterirdischen Jenseitswelten „Höllen“. Die Vorstellung der verschiedenen Jenseitsreiche wechselte auch in unserer christlichen Kultur. Vielleicht aber, so möchte ich fragen, wechselten die Jenseitswelten nicht deshalb, weil die veränderte Weltsicht die Jenseitsvorstellungen prägte, sondern, weil die jeweilig Weltsicht Ausdruck einer inneren Entwicklung und eines Bewusstseinszustandes ist? Auf diese Weise gelangte die „Seele“ in Jenseitsreiche, die dem veränderten Bewusstsein entsprachen und damit eine Spiegelung desselben darstellten?!

PlanetenshpärenInteressant ist in diesem Zusammenhang der Gleichklang zwischen der Vorstellung eines „Gestirnsleibes“ mit der Vorstellung verschiedener Planetensphären als Jenseitsreiche wie sie u.a. im Christentum und Islam auftauchten.

Jede Planetensphäre, inklusive die der Erde, entspricht damit einem Bewusstseinsraum, der wiederum ähnlich ambitioniertes Bewusstsein anzieht. Das tibetische Totenbuch spricht in diesem Zusammenhang von unterschiedlichem Licht, das als anziehend oder abstoßend empfunden wird. Beim In- (bzw. Ex-) karnationsprozess durchwandert der Mensch gleichsam die verschiedenen Planeten-Bewusstseins-Sphären und erhält dort verschiedene Eigenschaften und Seelenbestandteile: Saturn, der letzte der personalen Planeten, „schenkt“ die Person. Er trennt das Bewusstsein von dem des Gesamtkosmos ab. Jupiter schenkt Weisheit („Bewusstheit“), Mars das Ich, Venus die Unterscheidung und damit den Trieb (sexuelle Orientierung), Merkur vermittelt den Verstand, die Sonne die Vitalkraft, der Mond prägt die Emotion. Die Erde schließlich schenkt den physischen Körper.

Jeder dieser planetaren Bewusstseinsräume bietet damit auch gleichsam eine Jenseitssphäre, die dem entspricht, womit wir uns am stärksten identifizieren. Ein Verweilen in Jenseitsreichen der Erde, dem Reich Hel oder Honulu, bedeutet daher lediglich eine innere Zuwendung zur Körperlichkeit. Nur aus christlicher Sicht ist damit eine spirituelle Geisteshaltung verbunden, die „verwerflich“ ist, da das Christentum eine kosmisch orientierte Religion ist. Ähnlich wie der Buddhismus auch. Das „Nirwana“ zu erreichen, hieße in dieser Sicht die „Hüllen“ der sieben inneren Planeten(-äther) abzustreifen und in die transpersonalen Sphären der äußeren Planeten oder gar darüber hinaus „vorzustoßen“.

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