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Orte der Kraft : Cuzco

29. Feb. 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Kraftort | 0 Kommentare

Meditierender in Inka-Ruinen. Darunter ein Grundriss des Jaguars: Cuzco

Das Wort “Cuzco” (auch “Cusco”, ursprünglich “Quaqu”) entstammt dem Quechua (Indianersprache) und bedeutet “Nabel der Welt”. Die alte Inkastadt im heutigen Peru, die 1440 vom Herrscher Pachacuti geplant wurde, stellt ein solch herausragendes Beispiel geomantisch sakraler Planung dar, dass nicht versäumt werden darf, dies hier zu beschreiben. Schon die Gründungslegende läßt die zentralen Symbole erkennen:

“Einst wurde der Sonnengott Inti von Mitleid bewegt, als er sah, in welchem Unglück die Menschen lebten. Daraufhin erschuf er seine Kinder: Manco Cápac und Mama Ocllo. Er erhob sie aus dem Schaum des Titicacasees und brachte sie auf die Sonneninsel. Sie bekamen die Aufgabe, die Menschen zu zivilisieren und ein Imperium zu gründen. Er gab ihnen einen goldenen Stab mit, der an einem fruchtbaren Ort in der Erde versinken würde. Dort sollten Sie eine Siedlung errichten. Und so begaben sich die Geschwister auf eine lange Wanderung. Sie erreichten ein Tal, wo der Stab im Boden versank. Dort gründeten sie die Stadt Cuzco, welche die Hauptstadt ihres Reiches sein sollte. Manco Cápac lehrte die Menschen Ackerbau und Mama Ocllo die Kunst, Gewebe herzustellen....”

Erkennen wir in Cuzco nicht ein ähnliches Sagenmotiv, wie für Delphi? In Delphi war es der Sonnengott Apoll, der mit einer Lanze, die er in den Kopf der Erdschlange rammte, den

Omphalos (= Nabel) begründete. Im alten Inkareich sind es die Himmlischen Kinder des Sonnengottes Inti, die mit einem goldenen Stab (Symbol für den Strahl der Sonne und die axis mundi), den sie in der Erde versenken den “Nabel” Cuzco begründen.

Die alte Stadt Cuzco wurde in Gestalt eines Jaguars angelegt. Das Reich wurde Tawantinsuyu, “nach den vier Himmelsrichtungen”, aufgeteilt. Auch hierin erkennen wir die Symbolik der heiligen Mitte und die Ausrichtung in die Himmelsrichtungen wieder. Die Flüsse Huatanay und Tullumayo wurden kanalisiert und in der Stadt nach den Zwischenhimmelsrichtungen angelegt. Sie symbolisierten die Milchstraße, die auf ihrem zwölfstündigen Weg über den Nachthimmel das Firmament Nordwest-Südost zu teilen scheint.

Im Zentrum der Stadt, dem Auge des Jaguars, lag der Sonnentempel Coricancha. Diese “Mitte der Mitte” richtete sich nach der Wintersonnwende (in Cuzco am 21. Juni!) aus. An diesem Tage saß der Inkaherrscher in einer speziellen Nische, die mit Gold ausgekleidet war. Fielen die Strahlen der Sonne auf Ihn, so erstrahlte er wie der Sonnengott Inti selbst.

Der Sonnentempel stand im Zentrum von 40 schnurgeraden “Bahnen”, sogenannten “Ceques”, die durch Heilige Berge und Kultstätten (huacas) markiert waren. Jede dieser Ceques beherbergte zwischen 3 und 13 huacas, insgesamt 328, genauso viele wie das Inka-Jahr Tage hatte. Die Ceques stehen dabei auch in Übereinstimmung mit den 40 Positionen der Konjunktionen von Jupiter und Saturn am Firmament. Saturn, der entfernteste mit bloßem Auge sichtbare Planet unseres Sonnensystems, und Jupiter, der mit Manco Cápac gleichgesetzt wurde, stehen alle 20 Jahre in einer Konjunktion. Jede Konjunktion weicht zur vorhergehenden immer leicht ab. Erst nach 40 Konjunktionen (nach 800 Jahren!) befinden sich beide Gestirne wieder in exakt der gleichen Konstellation zueinander. Jede Konjunktion, jede “Wiedervereinigung der himmlischen Geschwister”, aktivierte sozusagen die axis mundi, den “Goldenen Stab”. Die Zahl 40 war daher bei den Inka eine heilige Zahl; so führten ihre Priester bei ihrer Berechnung 40 Tänze auf und teilten ihre Stämme in 40 Einheiten auf, 40 Straßen führten von der Stadt Cuzco in alle Himmelsrichtungen. Raum und Zeit waren in Einklang gebracht.

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Foto © Thinkstock

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