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Gedanken auf einem sich gabelnden Weg

17. Apr. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Ethik | 0 Kommentare

Wegschilder Chance und Risiko

Irgendwie kann man es nicht mehr wegargumentieren: Die Welt schreitet mit riesigen Schritten in eine Realität, in der zumindest ich eigentlich gar nicht leben möchte:

Da schwimmen inzwischen durchschnittlich 13000 Plastikteilchen je Quadratkilometer Ozean. Im Pazifischen Ozean werden gar Millionen Kunststoffteilchen je Quadratkilometer Meer angenommen. Über die Ausdehnung dieser Flächen gerade im Pazifischen Ozean wird heftig gestritten, ob eine Fläche nun die Größe „Westeuropas“ oder nur 1% der Fläche von Texas ausmacht. Absurd, als ob dies eine Rolle spielen würde. Wie kann man „gigantisch viel“ noch steigern?

Die EU treibt inzwischen die Privatisierung des Saatguts kräftig voran und wird dabei von multinationalen Konzernen vom Schlage Monsanto und Syngenta tatkräftig argumentativ unterstützt. Tiere werden patentiert, ja sogar bestimmte Gengruppen, die dann auch im Menschen vorkommen können. Was wiederum die Frage aufwirft: Wem „gehört“ ein Mensch, der solche patentierten Gengruppen willentlich oder nicht eingebaut erhielt?

Die „Georgia Guidestones“ gar scheinen ein merkwürdiges und gruseliges Manifest für diese Art zu denken zu sein. Das Monument aus riesigen Granitquadern befindet sich in Elbert County im US-Bundesstaat Georgia und erscheint beinahe wie eine geomantische Installation. Scheinbar wunderbare „Menschheitsziele“ sind darauf in acht verschiedenen Sprachen verewigt: Von gerechten Gesetzen wird geschrieben, von Schönheit und Liebe, von Natur. Alles Dinge, die man schnell unterschreiben könnte, stünde da nicht auch die einleitende Forderung „Halte die Menschheit unter 500 Millionen“. Eine „Naturliebe“ die einen Genozid von 90% der Weltbevölkerung erfordern würde. Wer das Monument in Auftrag gab, ist nicht bekannt, lediglich das Pseudonym: R. C. Christian.

Die Inschrift im Ganzen (Deutsch)

Halte die Menschheit unter 500 Millionen

in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur

Lenke die Fortpflanzung weise

um Tauglichkeit und Vielfalt zu verbessern.

Vereine die Menschheit

mit einer neuen, lebendigen Sprache.

Beherrsche Leidenschaft – Glauben – Tradition

und alles sonst

mit gemäßigter Vernunft.

Schütze die Menschen und Nationen

durch gerechte Gesetze und gerechte Gerichte.

Lass alle Nationen ihre eigenen Angelegenheiten selbst/intern regeln

und internationale Streitfälle

vor einem Weltgericht beilegen.

Vermeide belanglose Gesetze

und unnütze Beamte.

Schaffe ein Gleichgewicht zwischen den persönlichen Rechten und

den gesellschaftlichen/sozialen Pflichten.

Würdige Wahrheit – Schönheit – Liebe

im Streben nach Harmonie mit

dem Unendlichen.

Sei kein Krebsgeschwür für diese Erde

Lass der Natur Raum

Lass der Natur Raum.

Kann dies eine Form der „Geokultur“ der Zukunft sein? Für mich nicht. „Beherrsche Leidenschaft – Glauben – Tradition“ lässt bei mir schon Alarmglocken läuten. Sollte man Glauben beherrschen? Oder gar Leidenschaft?

Solche zugegebenermaßen heftigen Beispiele weisen in eine Richtung, in der ich „der Menschheit“, nicht folgen möchte, in die wir aber zweifellos unterwegs sind.

Auch andere – scheinbare – ökologischen Gesetze und Forderungen haben m.E. nichts mit dem Wunsch nach einem harmonischen Leben der Menschen mit Natur und Erde zu tun: Das Glühbirnenverbot und der Ersatz durch viel problematischere „Energiesparlampen“ mag ein Beispiel sein. Die fachgerechte Entsorgung des in der „Energiesparlampe“ (die man deshalb guten Gewissens nur in Anführungszeichen setzen kann) enthaltenen Quecksilbers würde ein Vielfaches von dem an Energie verschlingen, was die klassische Glühbirne bei ihrer Nutzung bräuchte. Das Verbot wurde auch nicht etwa vom EU-Parlament abgestimmt, sondern von nicht gewählten „Kommissaren“ zusammen mit Philipps, Osram u.a. „Leuchtmittelherstellern“ quasi beschlossen, ohne zur Abstimmung zu gelangen. Angesichts solcher Praktiken habe ich - zugegeben - erhebliche Zweifel, ob der CO2-Zertifikatshandel irgendetwas mit Ökologie zu tun hat, oder nicht doch vielmehr dazu diente, Luft zu besteuern und an der Börse handeln zu können.

Aber da gibt es auch andere Ereignisse: In Bolivien erhielt 2010 „Mutter Erde“ Rechtsstatus. Boliviens Vizepräsident Álvaro García Linera spricht dabei von einem epochalen Ereignis: »Zum ersten Mal auf der Welt werde das Verhältnis zwischen Mensch und Natur auf die Grundlage von Ursprünglichkeit, Gegenseitigkeit und Dialog gestellt.« 2012 folgte das „Gesetz zum Schutz von >Pachamama<“, der Mutter Erde und ein eigenes „Ministerium zum Schutz von Mutter Erde“. 
Auch scheint dies nicht nur Politprop zu sein. Nach 14 Jahren und unzähligen Kampagnen schloss der Fast-Food-Konzern McDonalds alle 8 Junk Food Restaurants im Land. Sie wurden nicht etwa verboten, sie gingen Pleite, weil zu wenige das fettige Angebot nutzen wollten. Fast-Food ist das komplette Gegenteil von dem was Bolivianer von einer guten Mahlzeit halten, sie ist eben nur „fast Food“.

Bhutan ist ein weiteres Beispiel. Das kleine asiatische Königreich, das seinen Lebensstandard im „Bruttonationalglück“ misst, verkündete als erster Staat der Welt 2013 ein Verkaufsverbot für Pestizide und chemische Düngemittel, um komplett auf biologische Landwirtschaft umzustellen.

Also doch wie immer positive und negative Meldungen, die sich abwechseln? Vielleicht ist es nur meine kleine persönliche Perspektive, aber mir scheinen sich doch die positiven wie negativen Zugrichtungen der Menschheit in ihrer gefühlten Intensität zu erhöhen. Die Erde (oder vielmehr der Mensch) steht am Scheideweg. Die Entscheidung für eine Kultur, die wieder mit der Erde leben möchte, anstatt gegen sie, kann dabei nur sehr bedingt politisch getroffen werden, wenn gleich es eine politisch wirksame Entscheidung ist. Wenn kein Wille der Mehrheit der Menschen besteht, einen solchen Weg einzuschlagen, kann man diesen auch mit den schärfsten Gesetzen nicht verordnen und Politiker, Industrie, ja jeder einzelne wird Mittel und Wege finden, solche Gesetze aufzuweichen und zu umgehen. Wenn dagegen ein Wille zum Wandel besteht, bräuchte es dagegen keine Gesetze, oder zumindest nur sehr bedingt. Selbst unsere profitorientierte Kommerzkultur würde sich „dem Willen beugen“, wie das Beispiel McDonalds in Bolivien zeigte. Würden im nahen Supermarkt im kommenden Monat nur 30% aller Kunden alle „erdunverträglichen“ Substanzen und solche Produkte, deren Abfallstoffe Mensch und Natur schaden, stehen lassen und stattdessen nur und ausschließlich die bereits vorhandenen ökologisch produzierten Lebensmittel kaufen, würde der Vertriebsleiter in kürzester Zeit die Produktpalette anpassen. Proteste, Petitionen und Gesetze bedürfte es gar nicht.

Zugegeben. Dies trifft vor allem auf Lebensmittel zu. Die ökologischen Probleme, die der Raubbau von seltenen Erden und Metallen für unsere Technologie (Computer, Handys, Fernseher, und und und….) verursacht, sind mit einfachen Kaufentscheidungen nur mangelhaft zu lösen, da praktisch keine Alternativen zur Verfügung stehen. Hierfür bräuchte es u.a. einen radikaleren (= an die Wurzel gehenden) Ansatz: Unsere auf „alternativlosen“ Wachstumswahn aufbauende Zuvielisation braucht das Wachstum vor allem aus einem Grund: Den Zinsen. Die Verzinsung des Geldes (zusammen mit unserem „Schulgeldsystem“ = Unser Geld existiert nur und ausschließlich dadurch, dass man Schulden macht) verursacht ein exponentielles Wachstum der Schulden: Ein Cent zum Jahre Null auf eine imaginäre Bank gebracht hätte bei 5% Verzinsung bereits im 18. Jahrhundert, in dem Richard Price dieses Gedankenexperiment vollzog, einen Gegenwert von 150 Millionen Erdkugeln aus purem Gold ergeben. Heute wäre der Gegenwert bereits mehrere Milliarden Weltkugeln aus purem Gold! Soviel Ausbeutung auch stattgefunden hätte, wäre eine solche Summe nie zu erwirtschaften.

Dieses ist nur halbwegs in Balance zu halten, wenn die „Schuldner“ (und das sind letztlich wir alle) Raubbau bis zu Exzess betreiben und/oder gar andere Völker unterwerfen und ausbeuten. Nur so können die immer schneller wachsenden Verpflichtungen der Tribute irgendwie aufgebracht werden. Elektronikschrott wird so für immer kürzere Laufzeiten in Masse produziert und Reparatur lohnt eben wegen der Verzinsung nicht, da es „ökonomischer“ ist, weniger Zinslast zu erzeugen und daher so spät wie möglich zu investieren. Darum verursacht unser Geldsystem, dass Fernseher nur noch durchschnittlich 5 Jahre Laufzeit haben, weil billigste Materialien eingesetzt und z.T. bewusst schlecht verarbeitet werden, um immer mehr Ware umzusetzen.

Vom Wachstumswahn wegzukommen und wenigstens die Ausbeutung von Erde und Mensch drastisch zu reduzieren, impliziert daher ein vollständig anderes Geldsystem, das auf die Verzinsung verzichtet, so wie es z.B. Silvio Gesell vorschlug: Das sogenannte „Fließende Geld“. Dabei wird auf Zinsen verzichtet. Um das Geld im Umlauf zu halten, wird dagegen eine „Umlaufsicherungsgebühr“ eingesetzt, die fällig wird, sobald Geld dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird. Wir müssen bedenken: Der Satz „Geld arbeitet“ ist eine Lüge. Geld kann nicht arbeiten, nur die „Schuldner“ können sich für die Zinslast aufarbeiten. Erst mit solchen finanzpolitischen Ansätzen kämen wir wenigstens in Ansätzen aus dem heutigen Dilemma heraus.

Dennoch liegt die Entscheidung letztendlich bei jedem Einzelnen. Auch hier wird der Mensch letztlich auf sich selbst zurückgeworfen. Jeder muss für sich entscheiden, ob und wie er sein Leben gestalten will, um zu einem Leben MIT der Erde zu kommen. Eins bräuchte es allerdings doch: Eine freie Information, von der unsere „Mainstreammedien“ meilenweit entfernt sind. Denn erst diese ermöglichte überhaupt ein Erkennen dessen, was möglich ist und eine andere Sicht der Zusammenhänge als die alternativlos wirtschaftswachstumgeprägte Konsumideologie des Uns-ging-es-nie-besser-Mantras. Doch selbst hier gilt das Supermarktexempel: Wenn weiterhin auch geistig gekauft und verdaut wird, was vorgesetzt wird, besteht keine Notwendigkeit für einen Wandel.

Solche Gedanken ließen mich 2012 zurückgeworfen auf das eigene Handeln und Wirken folgende Selbstverpflichtung niederschreiben, die zu nächst nur für mich alleine gedacht war, sich alsbald über ähnliche Diskussionen in Geomantiegruppen modifizierte und schließlich diese weiterhin offene Form erhielt:

Ökologische und Soziale Selbstverpflichtung

Bild: © Calado - Fotolia.com

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