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Der Umgang mit Ritualplätzen in der Natur

18. Juli 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Rituale, Schamanismus, Magie | 3 Kommentare

Ritualreste: Zerbrochene Schale, Feuerstein, rituelles und echtes Geld

Rituale in und mit der Natur verbinden den Menschen mit dem Geist der Erde. Deshalb freut es mich grundsätzlich, wenn ich auf Plätze treffe, die offensicht rituell genutzt werden. Hier treten Mensch und Ort, Geist und Materie in eine lebendige Beziehung. Es entsteht (in der Regel) eine liebevolle Hinwendung zur lebendigen, durchseelten Natur.

Dennoch sollte man – so meine ich – einiges bei der rituellen Nutzung von Naturplätzen beachten: Diese Plätze gehören niemandem – und gerade dadurch allen. Ein Ritual hinterlässt Spuren. Doch gerade die physischen Spuren sollten so gering wie möglich sein. Ein Teelicht im Alubehältnis kann ein wundervolles rituelles Licht sein, die ausgebrannte Kerze im Aludeckel aber ist Müll. Das Liegenlassen von (giftigem) Aluminium in der Natur ist darum ebenso problematisch, wie der Müll, den Touristen achtlos hinterlassen. Er zeugt von einem Überheblichkeitsgefühl gegenüber der Natur und nicht von liebevoller Hinwendung. Im bestmöglichen Sinne ist es Achtlosigkeit. Doch Achtlosigkeit – das Nicht-achten ökologischer Bedürfnisse - ist letztlich Respektlosigkeit.

Rituelle Gaben und Naturmaterialien, die im Ritual Anwendung gefunden haben, können in der Natur verbleiben. Sie können dieser – ebenso rituell – übergeben werden. Doch auch dabei sollten wir beachten, dass der Naturplatz – der riesige Baum, der Feenplatz, der alte Steinkreis und andere – eben nicht nur uns gehören. So liebevoll es auch gemeint sein mag, Gegenstände und Opfergaben am Platz zu belassen und diese den Spirits zu schenken, so unbedacht ist dies oft anderen Menschen gegenüber.
Wenn man einen Platz antrifft, der mit rituellen Gaben bestückt ist, man an diesem aber selbst ein Ritual abhalten möchte, kann man hier grundsätzlich nur falsch handel: Um die Freiheit für ein eigenes Ritual zu haben, muss man ggf. die Ritualgegenstände des Vorgängers wegräumen. Dies ist unangenehm (gerade wenn man respektvoll damit umgehen möchte), da man nie sicher sein kann, was in dessen Sinne ist. Oder man lässt sie liegen und bezieht sie ins eigene Ritual dadurch automatisch ein. Auch dies kann der Intention des Vorgängers zuwider laufen. Wie man also auch handelt, es ist irgendwie nicht richtig. Darum gehören Plätze in der Natur nach einem Ritual aufgeräumt. Man kann die Opfergaben nach dem Ritual – außerhalb des offensichtlichen Ritualplatzes – liebevoll an einen Baum legen (wenn es Naturmaterialien sind, die alleine in absehbarer Zeit verrotten). Vetretbar halte ich – je nach Ritual – auch, die Gegenstände eine Nacht dort liegen zu lassen. Spätestens am nächsten Morgen sollte man dann aber den Platz erneut aufsuchen und ihn aufräumen.

Ein respektvoller Umgang mit der Natur und ihren Spirits schließt den respektvollen Umgang mit den Mitmenschen ein – vor allem eben auch mit jenen, die ebenfalls eine spirituelle Verbindung mit einem Naturplatz eingehen wolllen. Die Gaben und Ritualgegenstände am Platz liegen zu lassen, okkupiert den Ort, besetzt ihn. Man nimmt ihn dadurch für sich in Beschlag und privatisiert den Ort damit. Egal ob Schamanengruppe, Privatperson, oder rituelle Glaubensgemeinschaft: Die Erde gehört allen Wesen – den Menschen, den Tieren, den Pflanzen und den Spirits. Rituale sollten uns verbinden, nicht trennen. Achtsamkeit im Miteinander und in der Pflege der Plätze, die man nutzt, ist dazu unabdingbare Voraussetzung.

Bild: Ritualreste an einem Steinkreis (Zerbrochene Schale, Feuersteine, Rituelles und echtes Geld) © Stefan Brönnle

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Kommentare

Ulrich EckardtUlrich Eckardt

Du hast vollkommen recht. Man sollte den alten Orte mit Ehrfurcht begegenen und sie für zukünftige Generationen reinhalten. Diese Orte sind heilig und spenden besondere Energien!



Grüße



Ulrich

Rippe OlafRippe Olaf

Schöner Beitrag den ich unterschreiben kann. Doch mancher Ritualort will und braucht Geschenke. Gut ist dann etwas Verrottbares. Dann denke ich an die Orte für Windfähnchen und Geisterdeckchen, was wäre Tibet ohne solche Fähnchen oder die Bäume in Irland mit Bändern.

Dies ist aber deutlich kein Müll. Diesen wegzuräumen ehrt die Geister. So haben wir es oft gehalten und sind deshalb bei den Geistern gern gesehen

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