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Unsere Pflanzengeister – Der Waldmeister

23. Juni 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Pflanzengeister, Magie | 0 Kommentare

Waldmeister

Andere Namen: Duftlabkraut, Frauenbettstroh, Gliedegänge, Gliedkraut, Halskräutlein, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maikraut, Mariä Bettstroh, Mäsch, Mösch, Möske, Tabakskraut, Teekraut, Waldelfenkraut, Waldmutterkraut, Waldtee, Walpurgiskraut, Wohlriechendes Labkraut

Der Waldmeister ist eigentlich eine typische Frühjahrspflanze, die April bis Mai blüht, die Verwendung fand aber in zahlreichen magischen Anwendungen über das ganze Jahr statt. Galium odoratum, so der botanische Name, ist nicht eindeutig zu übersetzen. „Odoratum“ meint „wohlriechend“ und steht im Einklang mit dem deutschen Namen „Wohlriechendes Labkraut“. Dementsprechend wird „Galium“ dann vom griechischen „gala“ abgeleitet, was „Milch“ bedeutet (Ähnlich „Lab“, zur Milchgerinnung). Andere Herleitungen sehen eine Beziehung zum lateinischen „galion“, was „Sippe“ meint. So gesehen wäre der Botanische Name zu übersetzen als „Duftendes Milch- oder Sippenkraut“. Beide Herleitungen zeigen eine Beziehung zur nährenden Kraft der Milch und der behütenden Kraft der Sippe, der Familie, des Clans.
Der bekannteste deutsche Name „Waldmeister“ ist möglicherweise eine Ableitung aus dem Lateinischen „Matrisylva“, „Waldmutter“ („Waldmutterkraut“). Dies ist insofern logisch, da die Pflanze französisch „reine des bois“ „Königin der Wälder“ genannt wird. Wir sehen die starken Bezüge zur mütterlichen, behütenden Kraft der Göttin in einer Kultur, die einstmals mit dem Wald stark verbunden war.

Die Germanen weihten den Waldmeister so auch der Göttin Freyja, die selbst ja auch stark mit der Fruchtbarkeit (Milch) und der Familie (Sippe) verbunden war. Aber auch der weniger bekannte „Tyr“ (Teiwaz, Tiwaz) wird in Bezug zur Pflanze gesehen. Er war ein Gott des Krieges und wurde von den Römern Mars gleichgestellt. So sind in der Pflanze Männliches und Weibliches, Mars und Venus, gleichermaßen vertreten.

Am bekanntesten ist natürlich die Verwendung des Waldmeisters in alkoholischen Getränken: der Maibowle, der „Berliner Weißen mit Schuss“, oder auch der spanischen Bowle „Sangria“. So heißt der Waldmeister im Spanischen „hierba de las siete sangrias“, „das Kraut der 7 Sangrias“. „Sangria“ seinerseits leitet sich aber vom spanischen Wort für Blut ab - „sangre“ – und in der Tat hat der Waldmeister eine gerinnungshemmende Wirkung (daher „Sangria“ = „Aderlass“). Auch wurde er zur Entkrampfung eingesetzt, sowohl körperlich wie seelisch. Grund dafür ist das enthaltene Cumarin. P. A. Matthioli empfahl im 16. Jahrhundert die Wurzel des Krauts zur Erlangung der Unkeuschheit, also zur Steigerung des „Blutflusses“ und damit der Libido. Die Blüten der Pflanze wurden als Pulver zerstoßen bei Brandwunden verwendet.

In der Volksmagie wurde aus dieser Wirkung und mythologischen Beziehung heraus der Waldmeister gerne in Liebestränken angewandt und fand sicherlich zur „Walpurgisnacht“ (Beltane) reichlich Gebrauch („Walpurgiskraut“). Kühen, die keine Milch geben „wollten“, wurde Waldmeister ins Futter gemischt, um ihre Milchproduktion und allgemein Fruchtbarkeit zu steigern. Aus ähnlichen Überlegungen heraus, wurde die Pflanze auch „Frauenbettstroh“ oder „Mariä Bettstroh“ genannt. Sie sollte Wöchnerinnen entkrampfen, heilen und ihre Fruchtbarkeit reaktivieren.

Natürlich hatte der „Meister des Waldes“ auch eine starke Wirkung auf die elementaren Waldbewohner: Feen sollen ihn unwiderstehlich finden. Zur Anrufung dieser Waldbewohner wurde der Waldmeister gerne verräuchert. Andererseits schützte er allgemein vor bösen Kräften. Hier fand er u.a. zusammen mit dem Johanniskraut Anwendung. Im Mittelalter wurde er so z.B. in Kirchen verstreut. In Haus und Hof verräuchert, schützte er den Grund und Boden vor bösen Zauberkräften.
Schließlich fand der Waldmeister in der Magie in Geldzaubern Anwendung. Er unterstützt den Gewinn, weshalb er auch bei Sportwettkämpfen getragen wurde, um den Sieg zu erringen (siehe Beziehung zu Tyr).

Als Blütenessenz verhilft der Waldmeister dazu, Selbstbewusstsein zu entwickeln und das eigene Seelenpotenzial zu erkennen und zu würdigen. Er verhilft sozusagen der „Anima“ zum „Sieg“.

Der Waldmeister – Fruchtbarkeit, Schutz und Seelengewinn

Bild © fotomarekka@fotolia.com

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