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Ahnenfeste

30. Okt. 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Brauchtum, Rituale, Jenseits | 0 Kommentare

Bunte Zuckerware zum Tag der Toten - Mexiko

Die Verehrung der Ahnen ist vermutlich mit einer der ältesten spirituellen Riten und findet sich quer über den Erdball, die Kulturen und Zeiten.

Das chinesische Qingming-Fest Anfang April ist ein solches Ahnenfest. Die Gräber werden geputzt und geschmückt, Totengeld, Autos, Anzüge und sonstige Gegenstände aus Papier werden verbrannt, damit diese auf diese Weise den Ahnen im Jenseits nutzbringend sein können. Aber auch das Teng Chieh-Fest (Februar), das mit abertausenden Laternen gefeiert wird, möchte die „hungrigen Geister“ besänftigen.

Im August (bzw. in Okinawa im Juli) feiert man in Japan das Obon-Fest, eines der größten Feste Japans. Die Angehörigen besuchen die Gräber der Toten, zünden dort Papierlaternen an und schwenken Weihrauch. Zu Beginn der Feierlichkeiten werden die Toten mit Feuern begrüßt und am Ende der Feiertage, nach drei Tagen, leuchten Feuer wiederum den Toten den Weg zurück ins Jenseits.

In Korea feiert man im September das Chuseok („Herbstabend“), eine Art Erntedank, bei dem auch die Ahnenverehrung eine wesentliche Rolle einnimmt. Das Ahnenfest Balis wird Galungan genannt. Es feiert den Sieg von Dharma (das Gute) über Adharma (das Schlechte). Das Datum des Festes wird nach einem rituellen Kalender errechnet und kann nahezu jeden Monat im Jahr treffen. Der letzte Tag des Festes wird Kuningan genannt, der Tag an dem die Geister die Erde wieder verlassen.

Der Día de Muertos (Bild), der „Tag der Toten“ ist auch in Mexiko einer der wichtigsten Feiertage des Landes. Auch hier besuchen zur Erntezeit die Seelen der Verstorbenen das Reich der Lebenden und man feiert dies gemeinsam mit Musik, Tanz und Speisen. Es ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein buntes, munteres Treiben, das die Freude der gemeinsamen Existenz – tot oder lebendig – ins Zentrum rückt. Mit Blumen wird ein Empfangsteppich für die Seelen vor dem Haus ausgelegt.

Daher ist Halloween alles andere als nur eine amerikanische Mode, die zu uns kam. Vielmehr dockt es an uralte und tief in der Menschheit verwurzelte Beziehungen zur Ahnenwelt an. Da christliche Allerheiligen, Allerseelen, ja selbst St. Martin, greifen die Reise der Seele auf. In Österreich werden zu dieser Zeit Wasser und Brot neben eine Kerze gelegt, um den Ahnen Speise zu bieten. In Deutschland legte man zu dieser Zeit die Messer weg, damit die Geister damit kein Unheil anrichten konnten. In Tschechien stellte man für die verstorbenen Angehörigen einen Stuhl an den Kamin und bildete so einen gemeinsamen Kreis der Lebenden und der Toten.

Im „Konflikt“ zwischen christlichem Allerheiligen mit öffentlichen Tanzveranstaltungsverboten (Allerseelen) und dem bunten, karnevalistischen Halloween kommt somit ein tiefsitzender spiritueller Glaubenssatz zum Tragen: Trauern hier die Lebenden um ihre verstorbenen Angehörigen oder ist man sich des ewigen Lebens bewusst und feiert gemeinsam – diese bewusst wahrnehmend: Ein Trauerfest für die die physisch Lebenden oder ein Freudensfest aller Existierenden?

Bild © fotolia, dia de muertos

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